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dc.contributor.authorSchirmer, Wolfgang
dc.date.accessioned2011-06-29T10:06:19Z
dc.date.available2011-06-29T10:06:19Z
dc.date.issued1998-01-01
dc.identifier.citationE&G – Quaternary Science Journal; Vol.48, No. 1, A. 11
dc.identifier.urihttp://hdl.handle.net/11858/00-1735-0000-0001-BA92-3
dc.description.abstractHavara ist eine Lokalbezeichnung für ein gelblich-weißes, hoch kalkhaltiges, klastisches, quartärzeitliches Lockergestein mit weiter Verbreitung auf Zypern. Die Korngröße ist vorwiegend Silt, reicht aber bis Kiesgröße. Der Steinanteil wechselt örtlich bedingt. Regional ist Havara an den Ausstrich kalkig-mergeliger mariner Gesteine des Oberen Maastrichts bis zum Pliozän gebunden, die große Teile Zyperns einnehmen. Genetisch ist Havara Hangschutt mit Anhäufung am Hangfuß. Am Ausgang von Hanghohlformen, Hangrissen und Tälchen ist er zu Schuttkegeln angehäuft und enthält dann vermehrt gröbere Steinanteile. Ebene oder schwach geneigte Flächen werden von dünneren, eher feinkörnigen Kalkstaub- und Kalksanddecken überkleidet. Vorwiegender Transporttyp ist deluvial durch Abspülung am Hang. Ungeregelte Massen mit groben Gesteinsanteilen müssen auch solifluktiv bewegt worden sein. Unter anthropogenem Einfluß (Hangbearbeitung, Beweidung) gesellt sich kolluviale Bewegung hinzu. Sturzschutt und äolische Sedimentation sind sehr untergeordnet. Der Aufschluß Kalavaôs-Márcou (Abb. 1), eine Hangfußakkumulation, erschließt rhythmisch geschichteten Havara mit gradierter Schichtung von grob-unten zu fein-oben mit jeweiligem humosen Bodenabschluß (schwache Rendzina). Zwei solcher Böden ergaben ein 14C-Alter an Holzkohlen von 31.970 a BP im tieferen Profilteil und 27.440 a BP im höheren Profilteil (Abb. 2), also ein Alter des Mittelwürms 4 sensu Schirmer 1991 (Tab. 1). Die terrestrische Havara-Boden-Abfolge drängt zum Vergleich mit den Löß-Boden-Rhythmen im Mittelwürm des Schwalbenbergs am Mittelrhein, die ihrerseits weltweit mit Klimarhythmen aus Eiskernen und Tiefseesedimenten korrelierbar sind (Schirmer 1995: 531). Aus der Tatsache, daß Havara heute in viel geringerem Maße, und dann meist durch anthropogene Rodung bedingt, abgelagert wird, und aus der Wechselfolge von Havara und Interstadialböden in mächtigen Havarapaketen läßt sich für die Havara-Bildung eine vegetationsärmere Zeit folgern als die heutige in Zypern. Der weltweite Klimawechsel Stadial/Interstadial findet also auch im terrestrischen Bereich des östlichen Mittelmeerraumes seinen Niederschlag durch vermehrte Hangaktivität mit Schuttproduktion in den Stadialen und Bodenbildung in den Interstadialen. Im Unterschied zu Havara ist Kafkalla ein Ergebnis der Bodenbildung: Kalkkrusten, Caliche. Sie entstehen durch deszendente Kalkfällung als Kalkknollen und Kalkstangen (Cc-Horizont), vorwiegend aber durch aszendente Kalkverkrustung der Oberfläche und schließlich lateralen Kalktransport in seicht gelegenen Grobsedimenten.
dc.language.isoeng
dc.publisherGeozon Science Media
dc.relation.ispartofseriesE&G – Quaternary Science Journal
dc.subject.ddc551.7
dc.subject.gokVAR 000
dc.titleHavara on Cyprus - a surficial calcareous deposit
dc.typearticle
dc.subject.gokverbalGlazialgeologie
dc.bibliographicCitation.volume48
dc.bibliographicCitation.issue1
dc.identifier.doi10.23689/fidgeo-1441
dc.type.versionpublishedVersion
dc.rights.holderGeozon Science Media
dc.relation.issn0424-7116
dc.subject.freefossil soils
dc.subject.freehavara
dc.subject.freetalus
dc.subject.freecolluvial deposit
dc.subject.freekafkalla
dc.subject.freecaliche
dc.subject.freeC-14 dating
dc.subject.freemiddle würmian
dc.subject.freecyprus
dc.bibliographicCitation.article11
dc.relation.volumeE&G – Quaternary Science Journal; Vol.48, No. 1
dc.bibliographicCitation.journalE&G – Quaternary Science Journal
dc.relation.collectionGeologische Wissenschaften
dc.description.typeresearch


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