%I Fachbereich Geowiss.%C FU, Berlin %X Für die Bearbeitung kalkiger Dinoflagellaten-Zysten der alpinen Trias wurden Profile aus den Cassianer Schichten (Cordcvol, Unter-Karn, Ober-Trias/Südalpen) sowie der Kössener Schichten und Zlambach-Mcrgel (Rhät, Obcr-Trias/Nördliche Kalkalpen) auf kalkige Nannofossilien untersucht. Material aus den Profilen Picolbach und Misurina (Cassianer Schichten), Lahnewiesgraben, Fonsjoch und Weißloferbach (Kössener Schichten) sowie Kleiner Zlambachgraben und Rossmoosgraben (Zlambach-Mergel) wurde ausgewertet. Für die Bearbeitung wurden sowohl lichtmikroskopische Methoden (Auswertung im polarisierten Licht mit Kompensator, Auflicht-Fluoreszenz) als auch das Rasterelektronenmikroskop zur Dokumentation genutzt. Eine hier erstmals beschriebene Assoziation kalkiger Nannofossilien des Cordevol wird von "Calcisphären" dominiert. Mit Orthopithonella misurinae n.sp. und Obliquipithonella prasina n.sp. sind zwei Arten kalkiger Dinoflagellaten-Zysten vertreten. Die systematische Stellung einer dritten "Calcisphäre", Carnicalyxia tabellata JANOFSKE, ist problematisch. Eine weitere incertae .rerfis-Form, Cassianospica curvata n.g.n.sp., tritt häufig auf und kann als Nanno-Leitfossil für das Cordevol bezeichnet werden. Aus dem Zeitabschnitt Ober-Karn bis Ober-Nor sind bisher keine kalkigen Nannofossilien nachgewiesen worden. Im Rhät treten zwei Arten kalkiger Dinoflagellaten-Zysten auf, Orthopithonella geometrica (JAFAR) JANOFSKE und Obliquipithonella rhombica JANOFSKE. Die Assoziation kalkiger Nannofossilien des Rhät wird von der incertae sedis-Form Prinsiosphaera triassica JAFAR dominiert; Coccolithen sind mit Eoconusphaera zlambachensis (MOSHKOVITZ) KRISTAN-TOLLMANN, Archaeozygodiscus koessenensis BOWN, Crucirhabdus minutus JAFAR und selten Crucirhabdus primulus PRINS ex ROOD, HAY & BARNARD vertreten. Keine der Artenkalkiger Nannofossilien, die im Cordevol vorkommen, konnte im Rhät nachgewiesen werden. EinZusammenhang mit der Faunenwende im Kam (Grenze Cordevol/Jul), wie sie bei einer Vielzahl von marinen und terrestrischen Invertebraten- und Vertebraten-Taxa festzustellen ist, wird diskutiert. Die kalkigen Dinoflagcllaten-Zysten der Ober-Trias sind die bislang ältesten Vertreter der Familie der Calciodincllaceae (Ordnung Peridiniales, Klasse Dinophyceae). Ein aktualisiertes Modell zur Biomineralisation der kalkigen Wandschichten der Calciodincllaceae setzt als gerüstbildende unlösliche Matrix (fossil im allgemeinen nicht erhaltungsfähige) organische Mucus-Fasern voraus ("mucofibrous material", GAO et al. 1989a), deren Anordnung verantwortlich für verschiedene Ultrastruktur-Typen ist: flächig (orthopithonclloid), räumliches irreguläres Netz (obliquipithonclloid), geordnete räumliche Struktur (pithonelloid). Kristall-Nukleierung und -Wachstum sind biologisch-induziert und biologisch-kontrolliert; die verschiedenen Wandstruktur-Typen der Calciodincllaceae stellen daher ein genetisch fixiertes Merkmal dar. Ein Modell zurfrühen Phylogenie der Peridiniales geht davon aus, daß die Bildung kalkiger Wandschichten bei Dinoflagcllaten-Zysten als Merkmal nur einmal entwickelt wurde. Die Calciodincllaceae werden aufgrund dieses autapomorphenMerkmals als monophylclische Gruppe betrachtet; die ortho-hexa-Tabulation ist ein plesiomorphes Merkmal. %U http://resolver.sub.uni-goettingen.de/purl?gldocs-11858/11522 %~ FID GEO-LEO e-docs