Zur Hydrogeologie der Mofetten sowie Thermal- und Mineralwässer an der Unteren Lahn, Rheinisches Schiefergebirge
Wieber, Georg H. E.
46: 155 - 172
Wieber, Georg H. E., 2018: Zur Hydrogeologie der Mofetten sowie Thermal- und Mineralwässer an der Unteren Lahn, Rheinisches Schiefergebirge. In: Mainzer geowissenschaftliche Mitteilungen, Band 46: 155 - 172, DOI: https://doi.org/10.23689/fidgeo-5437.
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Im Unteren Lahntal sind hoch mineralisierte CO2-führende Thermalwässer verbreitet,
die durch Brunnen und den ehemaligen Erzbergbau erschlossen wurden. Diese Tiefenwässer
unterscheiden sich chemisch deutlich von oberflächennahen Grundwässern durch eine signifikant
höhere Mineralisation mit hohen Natrium- und Chloridgehalten. Die Anionen werden durch
Hydrogencarbonat dominiert. Die Thermalwasservorkommen konzentrieren sich entlang von
Sattelstrukturen insbesondere auf Gebiete, in denen die spröden Emsquarzite in der Sattelachse
durch das Einschneiden von Lahn und Rhein freigelegt wurden. Auch durch den bedeutenden Erzbergbau
auf dem Emser Gangzug (Erzsattel) wurden hoch mineralisierte Thermen angetroffen,
die sich auch nach Flutung der Bergwerke durch erhöhte Wassertemperaturen und durch ihre
hydrochemische Beschaffenheit nachweisen lassen. Die hohen Heliumgehalte in der Gasphase
deuten auf den Aufstieg aus großer Tiefe hin. Dagegen sind hohe Radonkonzentrationen auf nahe
Quellen oder schnelle Aufstiegsgeschwindigkeiten zurückzuführen. In the lower Lahn valley highly mineralized CO2-bearing thermal waters tapped by
water wells and former ore mining activities are widespread. These deep waters differ clearly
from shallow ground water in their physical and chemical parameters due to a significantly
higher mineralization of sodium and chloride. The dominant anion species is hydrogen carbonate.
Thermal water reservoirs are mainly located along anticlinal axes, especially in areas
where brittle Ems quartzite is exposed by the rivers Lahn and Rhine. Highly mineralized thermal
springs were also tapped by extensive former underground ore mining activities within the
Ems vein system (Erzsattel) and can still be detected by increased water temperature and
the hydrochemical properties even after the mine drainage has been shut down. High helium
contents indicate an uprise from greater depths (earth’s mantle). High radon contents can be
attributed to nearby sources or fast fluid uprise.