Die Bekämpfung des Hungers und der Streit um die Weltagrarmärkte in der Doha-Runde der WTO: Imperialistische Politik und ihre Kritiker
Frieling, Hans-Dieter von
7, 3: 433 - 456
Frieling, Hans-Dieter von, 2008: Die Bekämpfung des Hungers und der Streit um die Weltagrarmärkte in der Doha-Runde der WTO: Imperialistische Politik und ihre Kritiker. In: Frieling, Hans-Dieter von (2008): Die Bekämpfung des Hungers und der Streit um die Weltagrarmärkte in der Doha-Runde der WTO: Imperialistische Politik und ihre Kritiker, DOI: 10.23689/fidgeo-2355.
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Die World Trade Organization (WTO) und besonders die Doha-
Verhandlungen über die Weltagrarmärkte stehen vielfach in der Kritik, gegenüber
der dringlichen Aufgabe zu versagen, den Hunger in der Welt zu bekämpfen. Zum
einen wird eine Ausweitung des Freihandels gefordert und mit der ökonomischen
Theorie von Ricardo begründet. Zum anderen werden ein gerechter, fairer Welthandel
und ein Recht auf Ernährungssouveränität gefordert. Beide Standpunkte
werden hier kritisiert. Sie unterstellen ein Politikversagen, das nicht erklären kann,
warum Staaten Freihandel und Protektionismus betreiben. Zur Begründung der
Kritik wird auf allgemeiner Ebene der Zusammenhang zwischen der Dynamik von
Akkumulation und räumlicher Expansion in kapitalistischen Ökonomien und dem
Interesse moderner Staaten am Außenhandel erörtert. Es wird dargelegt, in welcher
Weise die Institution WTO ein Mittel imperialistischer Politik ist. Als konkrete
Beispiele hierfür werden die Doha-Runde und der gegenwärtige Streit um den Agrarhandel untersucht. Sie zeigen die konkreten Ziele und Verlaufsformen imperialistischer
Politik sowie die Rolle der WTO und der Weltmarktentwicklung in der
Konkurrenz der Staaten um den abstrakten Reichtum, in der das (Über-)Leben der
Hungernden nur als unattraktive Geschäftssphäre vorkommt.
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- Geologie [930]