TY - JOUR A1 - Michaelis, Dierk A1 - Rowinsky, Volkmar A1 - Brust, Kristina T1 - Zur Genese des Durchströmungsmoores Rotes Luch (Brandenburg) Y1 - 2023 VL - 53 SP - 47 EP - 74 JF - TELMA - Berichte der Deutschen Gesellschaft für Moor- und Torfkunde N2 - In Brandenburg werden aktuell mehr als 200.000 ha organische Böden entwässert und wirtschaftlich so genutzt, dass sie pro Jahr 6,2 Mio. Tonnen CO2, ausgedrückt in Äquivalenten, emittieren. Daher sind im Rahmen des vom Land finanzierten Projektes „Klimamoor Brandenburg“ in 20 zum Teil großflächigen Mooren Wasserrückhaltungen vorgesehen, um deren Wasserhaushalt zu optimieren und den Ausstoß von Treibhausgasen zu reduzieren. Begleitend sollen in Kooperation mit den landwirtschaftlichen Nutzern nachhaltige Bewirtschaftungsstrategien und Verwertungsmöglichkeiten etabliert werden. In einer der Projektflächen, dem Roten Luch, wurde in einem Bereich größter Moortiefe ein zwei Meter langer Kern makrofossil- und pollenanalytisch untersucht. Mit Hilfe von Radiokarbon-Datierungen und Pollendaten kann die Entwicklung des Moores seit dem Spätglazial nachvollzogen werden. Die Makrofossildaten deuten auf ein sich mehrfach änderndes Wasserregime und die Entwicklung von einem Verlandungsmoor über ein Moor mit Überflutungseinfluss zu einem Durchströmungsmoor. Die Datierungen lassen darauf schließen, dass das Moor zwar bereits zu Beginn des Holozäns Torf akkumulierte, aber die Herausbildung des Durchströmungsmoores profitierte von der landwirtschaftlich bedingten Öffnung der Landschaft und der damit verstärkten Grundwasserneubildung seit dem Neolithikum. N2 - In Brandenburg, more than 200,000 hectares of organic soils are currently drained and emit ca. 6.2 million tons of CO2 equivalents per year. Therefore, within the project “Klimamoor Brandenburg” financed by the federal state, water retention measures are planned in 20 peatlands in order to optimize their water balance and to reduce greenhouse gas emissions. At the same time, sustainable management strategies and utilization options are to be established in cooperation with agricultural users. In one of the project areas, the mire Rotes Luch, an approximately two-metre-long core from an area of greatest mire depth was analysed for macrofossils and pollen. By means of radiocarbon dating and pollen data, the development of the mire since the Late Glacial can be observed. The macrofossil data indicate a repeatedly changing water regime and the development from a terrestrialisation mire via a mire with flooding influence to a percolation mire. The dating indicates that the mire already accumulated peat at the beginning of the Holocene, but the development of the percolation mire benefited from the opening of the landscape by agriculture and the resulting increased groundwater recharge since the Neolithic period. UR - http://resolver.sub.uni-goettingen.de/purl?gldocs-11858/11612 ER -