@article{gledocs_11858_10559, author = {Hofer, Bernd}, title = {Faktencheck – Vergleichende Betrachtung der Treibhausgasbilanz einer Sanierung von landwirtschaftlich genutzten Hochmoorböden}, year = {2022}, volume = {52}, pages = {175-186}, abstract = {Die nationale Moorschutzstrategie setzt eine Reduzierung der jährlichen Treibhausgas-Emissionen (THG) um 5 Millionen Tonnen von den organischen Böden Deutschlands zum Ziel. Aufgrund der Nutzungsverteilung muss der wesentliche Beitrag zur Erreichung dieses Zieles von den landwirtschaftlich genutzten Flächen kommen. Zur Vermeidung von hohen Methan-Emissionen und um eine möglichst geeignete Ausgangslage für die Vegetationsentwicklung in Richtung einer torfakkumulierenden Hochmoorvegetation zu schaffen, ist der Abtrag des landwirtschaftlichen Oberbodens mit Beginn der Maßnahme notwendig. Es ist anzunehmen, dass der abgetragene organische Boden in der Folge entweder im durchlüfteten Teil der Verwallungen, in die er eingebaut wird, oder in einer externen Nutzung in Erden und Substraten oxidieren und somit zu THG-Emissionen führen wird. Die aktuelle Diskussion um die Photovoltaik auf Freiflächen, die unter anderem die landwirtschaftlich genutzten Moorböden im Fokus hat, gibt dieser Betrachtung weiteres Gewicht, da die Vernässung der Moorflächen für diese Nutzung als Prämisse gesetzt wird. Auch für die Einrichtung des Sphagnum farmings, der Paludikultur auf Hochmoorstandorten, ist der Abtrag des landwirtschaftlichen Oberbodens notwendig. Die THG-Bilanz der Vernässung mit Hochmoorentwicklung mit Abtrag des landwirtschaftlichen Oberbodens (Hochmoorsanierung) wird in dieser Betrachtung einer Vernässung ohne Abtrag und der Ausgangslage gegenübergestellt. Dies soll zu einer Versachlichung der Diskussion des Themas durch die Bereitstellung von Grundlagendaten beitragen. Im Ergebnis zeigt sich, dass die Variante mit Oberbodenabtrag zu den geringsten THG-Emissionen führt. Die Varianten einer Vernässung mit und ohne Oberbodenabtrag liegen aber im Vergleich zur „Nullvariante“ relativ dicht beieinander, zumal die Unsicherheiten aufgrund fehlender Grundlagenforschung zur Dauer der Methan-Emissionen und der Oxidationsrate von Substraten noch erheblich sind. Allerdings führt die Variante mit Oberbodenabtrag kurzfristig zu einer potenziellen Hochmoor-Vegetationsentwicklung, insbesondere mit Torfmoos-Beimpfung. Dies ist ohne Abtrag mittel- bis langfristig nicht zu erwarten. Abschließend ist festzuhalten, dass die Vernässung in jedem Fall aus klimatischen Aspekten der Fortführung einer entwässerungsbasierten Landwirtschaft vorzuziehen ist.}, note = { \url {http://resolver.sub.uni-goettingen.de/purl?gldocs-11858/10559}}, note = { \url {http://dx.doi.org/10.23689/fidgeo-5781}}, }