publisher = {Reimer, Berlin}, series = {Berliner geowissenschaftliche Abhandlungen}, abstract = {Zur Ermittlung von geochemischen "proximity indicators" für den erzhöffigen (oberen) Abschnitt des Alpinen Muschelkalks wurden 11 Probennahmeprofile aus den Nördlichen Kalkalpen sowie als Vergleich 2 Probennahmeprofile aus den Südlichen Kalkalpen bearbeitet. Die Probennahme erfolgte in annähernd homogenen Gesteinsserien systematisch, in inhomogenen oberen und mittleren Partien des Alpinen Muschelkalks auch (fazies-) differenziert. Aus insgesamt ca. 1750 Schichtmetern wurden 652 Proben zur geochemischen Analyse aufbereitet. Die Bestimmung des Mg- und der Spurenelementgehalte von Sr, Zn, Pb, Fe, Mn, Cu und Cr erfolgten mit einem Atom-Absorptionsspektrophotometer (AAS). Die Fluoranalyse geschah mit ionenselektiven Elektroden (potentiometrische Fluoridbestimmung). Der Anteil der unlöslichen Rückstände wurde gravimetrisch ermittelt und fallweise mit Hilfe eines Roentgendiffraktometers näher untersucht. Die Auswertung der ca. 10 600 Analysendaten erfolgte über EDV. Mit Hilfe von Rechenprogrammen wurden Ca-Gehalte, Korrelationskoeffizienten, geometrische Mittelwerte und Streuungen ermittelt. Ober die konventionelle Statistik der geochemischen Analysendaten mit Ermittlung r e g i o n a l e r Background- und Threshold-Daten hinaus wurden zusätzlich l o k a l e Background- und Threshold-Werte festgestel1t, um die l o k a l e n Anomalien der als regional repräsentativ angenommenen Profile herauszuarbeiten und vergleichbar zu machen. Die Obergrenze des Alpinen Muschelkalks mußte nach konventionellen lithologischen Gesichtspunkten angenommen werden. Eine genauere stratigraphische Korrelierung der Probennahmeprofile war jedoch durch Tuff-Lagen (Pietra verde) möglich, soweit diese aufgeschlossen waren. Korrelationsrechnungen gaben Hinweise auf die Bindung der einzelnen Elemente sowie ihre primäre und sekundäre Anreicherung im Sediment. Die Hauptelemente Ca und Mg stammen vorherrschend aus dem Calcit- und Dolomitanteil. Säureunlösliche Rück stände setzen sich neben Quarz hauptsächlich aus Tonmineralen der Illit-Gruppe (mixed layers) zusammen. Sr-Gehalte sind eindeutig an den Kalkanteil, Fe und Cr überwiegend an Tonminerale gebunden. Zn, Mn und Cu liegen gleichwertig in Bindung an Tonminerale wie an das Karbonatgitter vor. Pb scheint überwiegend an den Kar bonatanteil gebunden zu sein. Extrem hohe Spurenelementkonzentrationen ("Ausreißer") von Pb, Zn, Fe, Cu und Mn werden auf einzelne, zufällig erfaßte Sulfid-, Oxyd- und Karbonatminerale dieser Elemente zurückgeführt. Die Analyse der Pb-Daten erwies sich nicht in allen Belangen als befriedigend. Die Gehalte von Pb in Karbonatgesteinen bewegen sich für den Entwicklungsstand des hier benutzten Analysegeräts zu nahe an der Nachweisgrenze. Die Auswertung erbrachte: - Stratiforme Anomalien, die über mehrere Probennahmeprofile verfolgbar und an bestimmte stratigraphische Niveaus gebunden sind. - Diskordante Anomalien, die in der Umgebung von bekannten Erzkörpern durch primäre oder sekundäre Migration hervorgerufen wurden. Die oberen Partien des Alpinen Muschelkalks sind meist hornsteinführend, insbesondere in der räumlichen und zeitlichen Nachbarschaft der Vulkanite. Dabei ist besonders auffällig, daß der Si02-Anteil im Liegenden und Hangenden von Tuff-Lagen (Pietra verde, 4 Zyklen) ungewöhnlich ansteigt. Dort entnommene Karbonatgesteinsproben zeigen stratiform anomal erhöhte Spurenelementkonzentrationen von Pb und Zn, fallweise begleitet von anomal er höhten F-, Fe-, Mn- und Cr-Werten. Stratiforme Anomalien von Zn-Pb-F, lokal auch von Fe-Cu-Mn-Cr, konnten regional über die Flexenpaß-Profile, Profil Zugspitze N und Martinswand verfolgt werden. In gleichem stratigraphischem Niveau wurden an anderer Stelle (Profile Davos-Silberberg, Krabachjoch u. St.Veith) diskordante Pb-Zn, F-, Fe-Mn- oder Cu-Anomalien be obachtet. Durch die wesentlich höheren Spurenelementkonzentrationen in diskordanten Anomalien wird die hier zu erwartende stratiforme Anomalie verdeckt. Im unteren und mittleren Teil des Alpinen Muschelkalks lokal auftretende, anomal erhöhte Spurenelementkonzentrationen waren dagegen regional nicht stratigraphisch korrelierbar. Geochemische Untersuchungen an Karbonatgesteinen aus den Südlichen Kalkalpen (Profile Valle Ambata/Auronzo und Topla/Mezica) lieferten keine Hinweise auf die Möglichkeit der Korrelation mit den Stratiformen Anomalien der Nördlichen Kalkalpen. Gegenüber den Karbonatgesteinen, Mergeln und Tonsteinen zeigt die Pietra verde signifkant erhöhte Gehalte von Zn und F. Diese deuten einen genetischen Zusammenhang zwischen einer zeitgleichen Zufuhr mit den Pyroklastika und einer Konzentration von Zn und F in den zwischengeschalteten Karbonatgesteinen an. Die Elemente Zn und F zeigten untereinander eine deutliche Korrelation. Bei der Suche nach schichtgebundenen Pb/Zn-Vorkommen in Karbonatgesteinen kann daher die Analyse der F-Gehalte als geochemische Prospektionshilfe (proximity indicator) herangezogen werden.}, note = { \url {http://resolver.sub.uni-goettingen.de/purl?gldocs-11858/9588}}, }