publisher = {Reimer, Berlin}, series = {Berliner geowissenschaftliche Abhandlungen}, abstract = {Es wird die These, daß Zinn-führende Granite eine besondere geochemische Spezialisierung aufweisen, an den Beispielen des Sarrabus- (1), San-Vito- (2), Quirra- (3), Arburese- (4) und Monte-Linas-Granites (5) in S-Sardinien geprüft. Sie repräsentieren herzynische Plutongranite mit relativ hohem Intrusionsstockwerk und scharf ausgebildeten Intrusivkontakten zu schwach metamorphen altpaläozoischen Rahmengesteinen der Grünschieferfazies. Zinnlagerstätten treten nur im Umfeld der Massive (4) und (5), Mo-W-Vererzungen im Bereich der Massive (3) und (5) auf. Petrologisch bestehen die Massive hauptsächlich aus Leukogranit, untergeordnet und lokal treten auch Monzogranit, Granodiorit und Tonalit auf. Typisch für die Massive (3), (4) und (5) sind Zweiglimmergranite und Greisenbildungen mit unbedeutenden Anreicherungen der Elemente Sr, Mo, W, Zn und Cu. Petrochemisch sind die Granitoide als raum-zeitliche Differentationsreihen kalkalkalischer Magmen aufzufassen, an deren Ende Zweiglimmergranite als höchst spezialisierte Differentiate stehen. Ihre Sr^87/Sr^96 - Zusammensetzung deutet auf eine krustale Herkunft der Ausgangsschmelzen hin. Die Konzentration signifikanter Elemente der Frühkristallisation (Ti, Zr, Mg, Fe, P, Ca, Ba und Sr) nimmt zu den sauren Differentiaten hin ab, die der Spätkristallisation (F, B, Sn, Rb, Li) diametral zu. Danach erreichte der Quirra-Granit ein höchstes Differentationsniveau. Die Entwicklung der Massive im Einzelnen wird von folgenden Mechanismen kontrolliert: 1. Durch in-situ-Differentation bei der Entwicklung aller Massive, 2. durch emanative Differentation bei der Entwicklung des Quirra- (3), Monte-Linas- (5) und, mit Einschränkung, auch des Arburese-Granites (4), 3. durch nachträgliche metasomatische Stoffverschiebungen hauptsächlich bei der Entwicklung des Quirra- (3), Arburese- (4) und Monte-Linas-Granites (5). Bei Letzteren treten auch anomale Zinngehalte in Flußsedimenten, im granitischen Festgestein und seiner Biotite sowie in den Kontaktgesteinen auf. Die Häufigkeit anomaler Werte von 17 Indikatorgrößen, ihre Mittelwerte und Streuungen sowie die Intensität der geochemischen Spezialisierung in Bezug auf Sn, Rb, Li und F grenzen die Massive (3), (4) und (5) einhellig als für weitere Prospektionsarbeiten interessante Gebiete ab. Die absolute Intensität der Spezialisierung erreicht aber nicht das Ausmaß bekannter Zinnprovinzen. So sind für diese Granite z. B. relativ niedrige Bor- und z. T. auch Fluorwerte charakteristisch. Allgemein sind die Indikatorgrößen deutlich vom Intrusionsniveau eines Granites abhängig. Der Vergleich mit Literaturdaten führt zu einer Klassifizierung in geochemisch spezialisierte Granite 1. und 2. Ordnung im Rb-Ba-Sr- und K/Rb-Rb/Sr-Diagramm. Zinn-führende Granite heben sich also innerhalb gewisser geochemischer Variationsbreiten deutlich von sterilen Graniten ab.}, note = { \url {http://resolver.sub.uni-goettingen.de/purl?gldocs-11858/9622}}, }