%0 Journal article %A Bader, Kurt %T Exarationstiefen würmeiszeitlicher und älterer Gletscher in Südbayern (Trennung eisvorbelasteter und nicht eisvorbelasteter Sedimente aufgrund der seismischen Geschwindigkeiten) %R 10.23689/fidgeo-1370 %J E&G – Quaternary Science Journal %V 29 %N 1 %I Geozon Science Media %X Die seismischen Geschwindigkeiten quartärer Ablagerungen in den Moränengebieten und Trogtälern Südbayerns erlauben eine Zweiteilung in eisvorbelastete und nicht eisvorbelastete Sedimente. Es sind hierbei Geschwindigkeitserniedrigungen durch fehlende Wassersättigung (Kies über dem Grundwasserspiegel und Seeton mit organischen Bestandteilen) und Geschwindigkeitserhöhungen durch Verfestigung im Kies, Grundmoränen und großen Tiefen zu berücksichtigen. Nach den refraktionsseismischen (und geoelektrischen) Messungen und einigen Bohrungen sind die alpinen Trogtäler der Iller, Loisach und Isar mit 100 bis 500m mächtigem Quartär aufgefüllt, das in eine relativ geringmächtige post- bis spätglaziale Überdeckung (10 bis 30m) und in z. T. sehr mächtige, eisvorbelastete Sedimente (50 bis 500 m) aufgeteilt werden kann. Der Tiefenschurf der Würmgletscher war gering und beschränkte sich im wesentlichen auf die frühwürmglazialen Schotter. Im Gegensatz hierzu stehen die 100 bis 300 m tiefen Becken im Fels der Trogtalsohlen, die von Gletschern früherer Eiszeiten geschaffen wurden. Im Bereich randlicher Moränenhochflächen und größerer Schotterterrassen in den alpinen Talräumen wurden 100 bis 150 m eisvorbelastete Sedimente in Glazialfurchen, in Becken und auf Trogtalschultern nachgewiesen, die einen noch geringeren Tiefenschurf des Würmgletschers erkennen lassen. Größere Mächtigkeiten spät- und postglazialer Sedimente (50 bis 100 m) wurden in alpinen Nebentälern und im Saalachtal gefunden. Sie werden z. T. auf einen größeren Tiefenschurf des Würmgletschers vor Felsbarrieren und z. T. auf eine fluviatile Ausräumung im letzten Interglazial zurückgeführt, so daß in letzterem Fall die Würmgletscher keine mit den heutigen vergleichbaren Sedimentmächtigkeiten antrafen. Im Alpenvorland liegen große, nicht von den Würmgletschern erodierte Schotterfelder (über mit Seeton verfüllten, glazial-erosiv geschaffenen Becken) und große Seetonbecken mit 100 bis 300 m mächtigen spät- bis postglazialen Seetonen. Nach den vielen Beispielen der geringen Exaration der Würmgletscher ist eine glaziale Ausräumung von älteren Sedimenten dieser Mächtigkeiten unwahrscheinlich. Es wird angenommen, daß diese Becken bei Ankunft der Würmgletscher nur teilweise mit Sedimenten aufgefüllte Seen waren. %U http://hdl.handle.net/11858/00-1735-0000-0001-BA4B-3 %~ FID GEO-LEO e-docs