%X Städtische Räume bieten auf den ersten Blick ungünstige Bedingungen für großräumige geowissenschaftliche Untersuchungen und die räumliche Visualisierung des Untergrundes. Dichte Bebauung, anthropogene und quasinatürliche Auffüllungen sowie versiegelte Flächen verbergen geologische Aufschlüsse. Tatsächlich werden jedoch in urbanen Gebieten zahlreiche geologische, hydrogeologische und ingenieurgeologische Punkt- und Flächendaten erhoben. Diese Informationen werden meist unabhängig voneinander aufgenommen und in verschiedenen Archivierungssystemen dezentral abgelegt, so dass es in der Regel unterbleibt, diese Daten integriert auszuwerten oder auch nur verfügbar zu machen. In einem Kooperationsprojekt mit dem Geowissenschaftlichen Zentrum der Universität Göttingen entwickelt das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie eine Methode zum Aufbau geologischer und ingenieurgeologischer 3D-Modelle. Diese dreidimensionale Darstellung des städtischen Untergrundes enthält und verbindet unterschiedlichste Punkt- sowie Flächendaten (Bohrungen, Profilschnitte etc.) und ist Datenbasis sowie Entwicklungsumgebung für weiterführende Planungskonzepte, Baugrundbetrachtungen, Strömungsmodelle etc. Das Arbeitsgebiet umfasst mit einer Fläche von ca. 42 km² einen Großteil des Göttinger Stadtgebietes (Abb. 1) innerhalb des Leinetalgrabens. Der tektonisch komplexe Graben ist durch durch Tektonik und Subrosion geprägt. Ziel der 3D-Modellierung ist ausschließlich die für Planungsfragen bautechnisch relevante, bis zu 60 m mächtige, quartäre Sedimentabfolge, die den mesozoischen Festgesteinen aufliegt. Das 3D-Modell muss wider­spruchs­frei die räumliche und zeitliche Anordnung pleistozäner Sedimentkörper – Fluss­ab­lage­run­gen, Löss, Becken­sedimente, Fließerden, Mudden etc. – und holozäner Sedimentkörper – Auen- und Bachlehm, Abschwemmmassen, Torf, Mudden, Quellkalk etc. – abbilden. %U http://resolver.sub.uni-goettingen.de/purl?gldocs-11858/8594 %~ FID GEO-LEO e-docs