%0 Journal article %A Schirmer, Wolfgang %T Fluviales Gleichgewicht zur Zeit der Grundfeld-Terrasse des Mains (MIS 8+7) %R 10.23689/fidgeo-5263 %J Geologische Blätter %V 70 %N 1 %X Die Grundfeld-Terrasse des Obermains im Niveau von ca. 20 m über dem Fluss übermittelt ein sehr lang anhaltendes fluviales Gleichgewicht inmitten des großen Zyklus zwischen sedimentärem Aufwuchs und Eintiefung der Hangterrassentreppe. Sie kann durch den Profilaufbau ihres Fluments und durch die Lage innerhalb der Terrassentreppe des Mains oberhalb der vorletztglazialen Nassanger-Terrasse (Marines Isotopen-Stadium 6 = MIS 6) in das dritte Glazial vor heute gestellt werden (MIS 8). Aus der anhaltenden Gleichgewichtslage resultiert zweierlei: Am Obermain im Bereich des Albrandes lappt die Grundfeld-Terrasse mit ihrem jüngsten Teil seitlich über einen erodierten Sockel der viel älteren Main-Formation. Abseits des Haupttales und im Schutze von Hangsedimenten vom Albrand her blieb dort ihre jüngste fluviale Ausgestaltung sehr vollständig erhalten. Diese besteht aus vier dünnen fluvialen Sedimentdecken, die jeweils durch kräftige Bodenbildungen (Parabraunerden und kräftig entwickelte Braunerden) getrennt sind. Diese Sequenz bietet einen zwanglosen Vergleich mit dem MIS 7-Interglazialkomplex an. Zum andern ermöglichte die Gleichgewichtslage eine lange Seitenerosion des Mains, die zum Talwechsel vom Albmain zum Banzmain führte. Unterstützt wurde der Talwechsel durch Schuttzuführung vom Albrand her. Der Talwechsel kann auf spätes MIS 10 oder MIS 9 datiert werden, etwa 340-270 ka BP. Der auf die Grundfeld-Formation folgende Wechsel von Akkumulation zu Erosion fand Ende des MIS 7 oder zu Beginn des MIS 6 am Wechsel Interglazial zu Glazial statt. %U http://resolver.sub.uni-goettingen.de/purl?gldocs-11858/9612 %~ FID GEO-LEO e-docs