Ein Beitrag zur geostatistischen Raum-Zeit-Prognose
Persistent URL: http://resolver.sub.uni-goettingen.de/purl?gldocs-11858/11922
DOI: 10.23689/fidgeo-6226
Abstract
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Wie läßt sich die gleichzeitige Prognose in Raum und Zeit (d.h. die Vorhersage einer Karte) aus einem einheitlichen Raum-Zeit-Modell möglichst einfach realisieren? • Ein raumzeitliches Universal Kriging bietet sich als natürliche Verallgemeinerung des rein räumlichen Krigings an. Raumzeit-isotrope Variogramme sind nach Konstruktion einer raumzeitlichen Metrik leicht zu schätzen, leicht implementierbar und liefern überdies die besten Prognoseergebnisse im Vergleich zu den betrachteten Alternativen.
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Was bringt die Hinzunahme zeitlicher Meßwiederholungen an Verbesserung für die räumliche Prognose (Kriging-Interpolation)? • Zunächst vielleicht weniger als man erwarten würde. Allerdings läßt sich in Randgebieten mit geringer Meßnetzdichte eine zum Teil erheblich verbesserte Prognosegenauigkeit erzielen.
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Welchen Effekt haben unterschiedliche Strukturfunktionen und Modellansätze, die Prognoseumgebung sowie die Variogramm-Parameter auf Prognose und Prognosegüte? • Von den Variogramm-Parametem kommt dem Nuggeteffekt eine besonders große Bedeutung zu, da eine Änderung des Nuggeteffekts im wesentlichen additiv in die Prognosefehlervarianz eingeht. - In systematischen Meßnetzen bringt eine Vergrößerung der Prognoseumgebung keine erheblich besseren Ergebnisse; der Grund dafür ist der sogenannte "Screening-Effekt".
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Lassen sich Kreuzvalidierungen nicht nur zur Modellbeurteilung und -Selektion, sondern auch zur verfeinerten Variogrammbestimmung verwenden? • Im Prinzip ja, jedoch ist der Rechenaufwand dafür sehr groß, und außerdem handelt es sich bei dieser Vorgehensweise nicht um ein Schätzverfahren im klassischen Sinne.
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Welchen Einfluß hat eine Änderung der (zeitlichen) Meßhäufigkeit und der (räumlichen) Meßstationsdichte auf die Prognosegenauigkeit? Sind Hinweise für eine verbesserte oder gar "optimale" raumzeitliche Stichprobenplanung möglich? • Fallstudien und Modellrechnungen legen den Schluß nahe, daß eine geringere Meßfrequenz häufig nicht zu wesentlich schlechteren Prognosen führt. Dagegen lassen sich mit einer - i.a. aber kostenintensiveren - Meßnetzyerdichtung deutlich genauere Prognosen erzielen, sofern der Nuggeteffekt des Variogramms sehr klein ist.