Ein erstes zusammenhängendes Pleistozän-Profil im Süden von München (Deisenhofener Forst – Isartal – Forstenrieder Park)

Kraus, Ernst C.

DOI: https://doi.org/10.23689/fidgeo-1577
Kraus, Ernst C., 1964: Ein erstes zusammenhängendes Pleistozän-Profil im Süden von München (Deisenhofener Forst – Isartal – Forstenrieder Park). In: E&G – Quaternary Science Journal, 15, 1, DOI: https://doi.org/10.23689/fidgeo-1577. 

Abstract

In einem 25 km langen, bis 8 m tiefen Wasserrohrgraben der Stadt München konnte zum ersten Mal die zusammenhängende, in den klassischen Arbeiten von Albrecht Penck kombinierte Sedimentationsfolge des Pleistozäns aufgefunden werden. Diese zeigte von oben nach unten: IV. Oberer Löß der Würmeiszeit; daneben in Senken Niederterrassenschotter; III. Blutlehm bis Kreßlehm der Riß/Würm-Zwischeneiszeit; Schotter der Rißeiszeit, örtlich Schottermoräne; Mittlerer Lößlehm der Altriß-Kaltzeit; II. Roterde bis Kreßlehm: Grundmoräne der Jungmindelzeit mit Kristallinblöcken; interglazial verwittert in der Mindel/Riß-Zeit; Schotter der Mindeleiszeit mit kurzen Geologischen Orgeln; Unterer Lößlehm der Altmindel-Kaltzeit; I. Roterde bis Kreßlehm: Grundmoräne der Junggünzzeit mit Kristallin-Blöcken; interglazial verwittert in der Günz/Mindel-Zeit Schotter der Günzeiszeit mit langen Geologischen Orgeln; Obermiozäner Flinz-Tonmergel als Unterlage mit WSW—ONO-streichendem Talrelief der Oberkante. Die allgemeine Bedeutung dieser dreimaligen „Glazialen Fazies-Folge" wurde auf Grund sehr zahlreicher Bohrprofile und anderer Aufschlüsse festgestellt.