Zur Altersstaffelung von Säugetierresten und der Frage paläolithischer Jagdbeute
DOI: https://doi.org/10.23689/fidgeo-1581
Abstract
Dem durch H. Bächler statistisch festgestellten Überwiegen von Jungtieren in einigen Höhlenbären-Höhlen als Beweis für paläolithische Jagd wird die Beobachtung von D. Burckhardt gegenübergestellt, daß in der Umgebung des Schweizerischen Nationalparkes bei dem Hirschsterben während schneereicher Winter die Jungtiere weitaus den größten Anteil ausmachen. Als Todesursache ist hier Verhungern festgestellt. Da der Anteil an Jungtieren in den Höhlenbären-Höhlen umso größer ist, je höher die Höhle liegt, da zudem die Knochenlager der Höhlenbären vom Ende des Riß/Würm-Interglazials an vor allem in der Vorrückungszeit der Würm-Vereisung sedimentiert worden sind, kann das Vorherrschen von Jungtieren durchaus in der Mangelernährung während schlechter Sommer und in den langen Wintern beruhen. Es wird die Forderung nach stärkerer Berücksichtigung der vielfältigen Erkenntnisse der modernen Säugetier-Zoologie bei der Deutung von Knochenlagern erhoben.
Subjects
paläolithikumsäugetierreste
höhle
zoologie
hirsch
riß/würm-interglazial
altersstaffelung
jagdbeute
höhlenbär
knochenlager