Geologische Untersuchungen in der ungefalteten Molasse im Bereich des unteren Inn
DOI: https://doi.org/10.23689/fidgeo-3816
Abstract
Im südöstlichen Niederbayern wurden das Positionsblatt Simbach a. Inn und angrenzende Teile der umliegenden Positionsblätter kartiert. Neben pleistozänen und holozänen Bildungen erfasst die Kartierung jüngste Schichten der Oberen Meeresmolasse, die Süßbrackwassermolasse und Schichtglieder der Oberen Süßwassermolasse. Das Tertiärprofil reicht vom mittleren Helvet bis zum tiefsten Pont.
Tektonische Bewegungen nachhelvetischen Alters sind einwandfrei festzustellen; sie führen entgegen älteren Anschauungen nicht zu Verbiegungen oder sogar zu Verfaltungen der Schichten, sondern zu Bruchbildung und Aufteilung des Gebietes in Kleinschollen. Aufschlüsse mit Anzeichen lokaler Zerrungstektonik sind nicht nur im engeren Kartierungsgebiet, sondern auch im ganzen Raum zwischen Inn und Vils mehrfach anzutreffen. Für die Entstehung der Zerrungsformen können pseudotektonische Ursachen größtenteils ausgeschlossen werden.
Die in der Kleintektonik auftretenden Richtungen stimmen im Wesentlichen mit den Streichrichtungen größerer Strukturelemente überein. Zerrungsformen treten im bearbeiteten Gebiet nicht nur in der Kleintektonik auf, sondern sind nach neueren Arbeiten auch aus der Großtektonik bekanntgeworden. Damit kann zumindest das Gebiet zwischen Inn und Vils als ein Raum reiner tektonischer Zerrung gelten, soweit man sich auf die hier erfassten, posthelvetischen Bewegungen bezieht. Diese jungen Bewegungen verteilen sich auf jüngstes Miozän und auf Pliozän.