Jungpleistozäne und holozäne Skelettfunde von Bos primigenius und Bison priscus aus Deutschland und ihre Bedeutung für die Zuordnung isolierter Langknochen

Martin, Thomas ORCIDiD

DOI: https://doi.org/10.23689/fidgeo-1083
Martin, Thomas, 1990: Jungpleistozäne und holozäne Skelettfunde von Bos primigenius und Bison priscus aus Deutschland und ihre Bedeutung für die Zuordnung isolierter Langknochen. In: E&G – Quaternary Science Journal, 40, 1, DOI: https://doi.org/10.23689/fidgeo-1083. 

Abstract

Drei Auerochsenskelette (Bos primigenius) und ein Bisonskelett (Bison priscus) aus dem Jungpleistozän bzw. Holozän Deutschlands werden osteologisch beschrieben. Gattungsunterschiede an den Langknochen werden an den mit Hilfe des Schädels sicher bestimmten Skelettfunden auf ihre Zuverlässigkeit hin überprüft. In die Untersuchung wird Vergleichsmaterial von Bos primigenius und Bison priscus aus dem Pleistozän von England sowie von Bison div. sp. aus Nordamerika einbezogen. Schlüsselmerkmale für eine Unterscheidung von Bos primigenius und Bison priscus existieren nicht. Die in einer früheren Arbeit an Material aus den Schottern der nördlichen Oberrheinebene (Martin 1987) ausgearbeiteten Merkmalskombinationen konnten als brauchbar bestätigt werden, wobei sich erneut zeigte, daß sehr zierliche Knochen in ihren Merkmalsausprägungen abweichen können. Die Unterscheidungsmerkmale lassen sich generell auch auf den nordamerikanischen Bison antiquus und Bison bison erfolgreich anwenden, sofern die Knochen in derselben Größenklasse wie die von Bison priscus liegen.