Braunkohlentiefbau in der Hansestadt Hamburg – eine Fiktion?

Ein Braunkohlentiefbau in der Hansestadt Hamburg erscheint aus heutiger Sicht kaum vorstellbar, aber ihn hat es einmal gegeben! Nach dem ersten Weltkrieg waren in Deutschland die Infrastruktur zur Förderung fossiler Brennstoffe und die Transportwege für deren Nutzung als heimischer Energieträger kaum noch vorhanden. Die Reparationsforderungen aus dem Versailler Vertrag von 1919 taten ihr Übriges. So kam es zwischen 1920 und 1922 zu einem aktiven Abbau von Braunkohle im Tiefbau auf dem Gebiet der Hansestadt Hamburg. Der folgende Beitrag beschäftigt sich mit den damaligen überschaubaren markscheiderischen Tätigkeiten. Die noch aus der Betriebszeit stammenden Zugbücher wurden ausgewertet, deren Inhalt in den aktuellen amtlichen Lagebezug überführt, in einem modernen Geoinformationssystem verarbeitet und besitzen noch heute aufgrund von Straßensanierungsarbeiten aktuelle Bedeutung.

From today's point of view, lignite mining in the Hanseatic City of Hamburg seems almost unimaginable, but it once existed! After the First World War, the infrastructure for the extraction of fossil fuels and the transport routes for their use as domestic energy sources were hardly available in Germany. The reparation claims from the Versailles Treaty of 1919 did the rest. Between 1920 and 1922 there was active underground mining of lignite in the area of the Hanseatic City Hamburg. The following paper deals with the manageable former mine surveyor activities. The measurement protocols from the operating time were evaluated and led to astonishing findings. These were transferred to the current authoritative geodetic reference, processed in a modern geographic information system and are still relevant today due to road renovation work.