Kinematik des Deckenkontaktes zwischen der Combinzone und der Zermatt-Saas-Zone (Penninische Decken, Westalpen) und deren Bedeutung für die Exhumierung der Zermatt-Saas-Zone

Pleuger, Jan
Roller, Sybille
Walter, Jens M. ORCIDiD
Jansen, Ekkehard
Froitzheim, Nikolaus
Philipp, Sonja
Leiss, Bernd ORCIDiD
Vollbrecht, Axel
Tanner, David ORCIDiD
Gudmundsson, Agust

DOI: https://doi.org/10.23689/fidgeo-1866
Philipp, Sonja; Leiss, Bernd; Vollbrecht, Axel; Tanner, David; Gudmundsson, Agust (Ed.), 2006: Kinematik des Deckenkontaktes zwischen der Combinzone und der Zermatt-Saas-Zone (Penninische Decken, Westalpen) und deren Bedeutung für die Exhumierung der Zermatt-Saas-Zone. , Universitätsverlag Göttingen, S., DOI: https://doi.org/10.23689/fidgeo-1866. 
Pleuger, Jan; Roller, Sybille; Walter, Jens M.; Jansen, Ekkehard; Froitzheim, Nikolaus, Philipp, Sonja; Leiss, Bernd; Vollbrecht, Axel; Tanner, David; Gudmundsson, Agust (Ed.),2006: Kinematik des Deckenkontaktes zwischen der Combinzone und der Zermatt-Saas-Zone (Penninische Decken, Westalpen) und deren Bedeutung für die Exhumierung der Zermatt-Saas-Zone. In: , Universitätsverlag Göttingen, DOI: https://doi.org/10.23689/fidgeo-1866. 

Abstract

Die Grenze zwischen zwei ophiolithischen Decken der penninischen Alpen, der Zermatt-Saas-Zone (unten) und der Combinzone (oben), markiert zugleich einen bedeutenden Sprung der bei der tertiären alpinen Metamorphose maximal erreichten Drücke. Während die Zermatt-Saas-Zone Ultrahochdruckmetamorphose (25–30 kbar/550–600°C, Bucher et al. 2005) erfuhr, erreichte die Combinzone lediglich blauschieferfazielle Bedingungen (13–18 kbar/380– 550°C, Bousquet et al. 2004). Vor allem die Polarität des Drucksprunges führte dazu, daß die Deckengrenze zumeist als gewaltige südostvergente Abschiebung interpretiert wurde (z.B. Ballèvre & Merle 1993, Reddy et al. 1999). Strukturgeologische Geländebeobachtungen ergeben jedoch sowohl für das Hangende als auch das Liegende der Combinstörung die folgende kinematische Entwicklung: i) Nordwestvergente, überschiebende Scherung (D1), ii) (Süd)westvergente Scherung (D2),iii) Südostvergente, abschiebende Scherung (D3). Alle drei Deformationsphasen fanden in beiden Einheiten unter grünschieferfaziellen Bedingungen statt... Die Rekonstruktion ergibt, daß die Combinstörung hauptsächlich als Überschiebung aktiv war. Die Exhumierung der Gesteinseinheiten im Liegenden wurde nicht durch Extension, sondern durch vertikale Ausdünnung der Kruste während horizontaler Kontraktion bewirkt.