Vorkommen künstlicher Süßstoffe in deutschen Grundwässern

Schödl, Isabel
Hilliges, Falk ORCIDiD

DOI: https://doi.org/10.1007/s00767-021-00489-9
Persistent URL: http://resolver.sub.uni-goettingen.de/purl?gldocs-11858/11006
Schödl, Isabel; Hilliges, Falk, 2021: Vorkommen künstlicher Süßstoffe in deutschen Grundwässern. In: Grundwasser, 26, 4, 357-365, DOI: https://doi.org/10.1007/s00767-021-00489-9. 
 
Schödl, Isabel; Institut für Chemie und Biologie des Meeres (ICBM), Universität Oldenburg, Oldenburg, Deutschland
Hilliges, Falk; Abteilung Wasser und Boden, Fachgebiet „Übergreifende Angelegenheiten Wasser und Boden“, Umweltbundesamt, Dessau-Roßlau, Deutschland

Abstract

Künstliche Süßstoffe werden als Zuckeraustauschstoffe in der Lebensmittelindustrie und Landwirtschaft verwendet. Es gibt keine abschließende Bewertung über das Vorkommen in und die Auswirkungen auf Gewässer. Für künstliche Süßstoffe liegen bisher keine Grenzwerte für aquatische Umweltmedien vor. Um das Vorkommen im Grundwasser in Deutschland zu analysieren, konnten im Rahmen dieser Studie Monitoringdaten aus sieben Bundesländern und insgesamt 3311 Messstellen ausgewertet werden. Am häufigsten wurde Acesulfam, gefolgt von Cyclamat, Sucralose und Saccharin bestimmt. Acesulfam wurde mit den höchsten Konzentrationen gemessen. Für die anderen drei Süßstoffe lagen die Maximalwerte deutlich unter den Werten für Acesulfam. Für Acesulfam konnte in den letzten Jahren ein Rückgang der Konzentrationen festgestellt werden. Dies lässt sich durch den vermehrten Abbau von Acesulfam in Kläranlagen erklären. Eine Zunahme an Messwerten über der Bestimmungsgrenze, und somit ein gegenteiliger Trend, zeigte sich für Sucralose. Insgesamt ist für Deutschland die Datenlage für eine flächendeckende Zustandsbeschreibung der Belastungssituation mit Süßstoffen noch nicht ausreichend.