Grundwasser in ehemaligen deutschen Steinkohlenrevieren – ein wissenschaftlicher Blickwinkel auf Grubenflutungen

Kessler, Timo ORCIDiD
Mugova, Elke ORCIDiD
Jasnowski-Peters, Henning
Rinder, Thomas
Stemke, Marion
Wolkersdorfer, Christian ORCIDiD
Hilberg, Sylke
Melchers, Christian
Struckmeier, Wilhelm
Wieber, Georg
Schafmeister, Maria-Th.

DOI: https://doi.org/10.1007/s00767-020-00460-0
Persistent URL: http://resolver.sub.uni-goettingen.de/purl?gldocs-11858/10798
Kessler, Timo; Mugova, Elke; Jasnowski-Peters, Henning; Rinder, Thomas; Stemke, Marion; Wolkersdorfer, Christian; Hilberg, Sylke; Melchers, Christian; Struckmeier, Wilhelm; Wieber, Georg; Schafmeister, Maria-Th., 2020: Grundwasser in ehemaligen deutschen Steinkohlenrevieren – ein wissenschaftlicher Blickwinkel auf Grubenflutungen. In: Grundwasser, 25, 4, 259-272, DOI: https://doi.org/10.1007/s00767-020-00460-0. 
 
Kessler, Timo; Institut für Geographie und Geologie, Universität Salzburg, Salzburg, Österreich
Mugova, Elke; Research Institute of Post-Mining, Technische Hochschule Georg Agricola, Bochum, Deutschland
Jasnowski-Peters, Henning; Research Institute of Post-Mining, Technische Hochschule Georg Agricola, Bochum, Deutschland
Rinder, Thomas; Institut für Geographie und Geologie, Universität Salzburg, Salzburg, Österreich
Stemke, Marion; Institut für Geowissenschaften, Johannes-Gutenberg-Universität Mainz, Mainz, Deutschland
Wolkersdorfer, Christian; South Africa, n Research Chair for Acid Mine Drainage Treatment, Tshwane University of Technology (TUT), Pretoria, Südafrika
Hilberg, Sylke; Institut für Geographie und Geologie, Universität Salzburg, Salzburg, Österreich
Melchers, Christian; Research Institute of Post-Mining, Technische Hochschule Georg Agricola, Bochum, Deutschland
Wieber, Georg; Institut für Geowissenschaften, Johannes-Gutenberg-Universität Mainz, Mainz, Deutschland
Schafmeister, Maria-Th.; Institut für Geographie und Geologie, Universität Greifswald, Greifswald, Deutschland

Abstract

Zum Ende des Jahres 2018 wurde in Deutschland der Steinkohlenbergbau eingestellt. Damit beginnt auch in den bis zuletzt aktiven Revieren die Phase des Nachbergbaus inklusive einer dauerhaften Wasserhaltung. Diese beinhaltet typischerweise eine teilweise Grubenflutung und die Ableitung von Grubenwasser in nahegelegene Vorfluter. Im Blickpunkt der öffentlichen und wissenschaftlichen Diskussion stehen bergbauliche Schadstoffquellen und deren Risiken für die oberflächennahen Trinkwasserressourcen. Es existieren eine Reihe Kriterien und Kontrollmechanismen, um potenziellen Schadstoffaustrag zu erkennen und zu verhindern. Dazu zählen moderne Monitoringprogramme und Modellanwendungen, welche bestehende Schadstoffprognosen verbessern können. Daneben ist auch eine rechtlich und fachlich begründete Bewertung von Gefahrenszenarios eine entscheidende Größe für nachhaltiges Risikomanagement. Der Grubenwasseranstieg eröffnet jedoch auch Chancen, ehemalige Bergwerke für energetische Nutzungen umzurüsten. Bereits heute werden Heizkraftwerke mit Grubenwasser betrieben und es besteht großes Ausbaupotenzial. Dieser Beitrag diskutiert die Chancen und Risiken von Grubenflutungen in Deutschland und gibt einen Ausblick, welche Entwicklungen und Herausforderungen in Zukunft zu erwarten sind.