Mittelsteinzeitliche Fundplätze im Spree-Dahme-Winkel (Ein Beitrag zur Kenntnis des Brandenburgischen Mesolithikums)
DOI: https://doi.org/10.23689/fidgeo-1670
Abstract
Langjährige Geländebegehungen in der Nordwest-Ecke des Kreises Beeskow-Storkow haben in dieser urgeschichtlich bisher nur wenig erschlossenen Gegend zahlreiche mesolithische Fundplätze ergeben. Die Hauptmasse des durch die geometrische Mikrolithik als spätmesolithisch ausgewiesenen Flintmateriales hat den Charakter einer feingerätigen Klingenkultur, die vielfach Übereinstimmungen mit dem ostdeutschen, besonders mit dem schlesischen Spätmesolithikum aufweist. Diese feingerätige Kultur wird durch großgerätige Formen des Kern- und Scheibenbeilkreises bereichert. Neben Kern- und Scheibenbeilen treten hauptsächlich Handgriffschaber, ferner vereinzelte Dreikantgeräte, „Schleudersteine", Zonhovenspitzen und lang-schmale Querschneiden mit geschwungenen Seitenkanten auf. Damit ergeben sich starke Beziehungen zu der Stufe von Oldesloe. Häufig kommen die mesolithischen Formen zusammen mit neolithischen Gegenständen vor. Die Frage, ob diese gemischten Fundkomplexe eine zeitliche und kulturelle Einheit bilden oder als Zeugen einer Mehrfachbesiedlung der betreffenden Plätze zu bewerten seien, kann wegen des Fehlens von Grabungsbefunden nicht mit Sicherheit beantwortet werden. Jedoch deuten mesolithische Formen, die aus Resten geschliffener neolithischer Geräte hergestellt sind, auf ein langes Fortleben der mesolithischen Tradition hin.
Subjects
spree-dahme-winkelgrobgerät
mesolithikum
kultur
mühlenwinkel
koppenke
mitteleiszeit
brandenburg
beeskow-strokow
geometrik
mikrolithik
feingerät
scheibenbeilkreis
dreikantgerät
schleuderstein
zonhovenspitze
querschneiden
mehrfachbesiedlung
neolithikum
wernsdorf
crossin-see
wehlocksberg
gosener wiesental
neu-zittau