Paläofluide in störungskontrollierten Bruchsystemen der Aachener Geothermie-Bohrung
Lögering, M.J.
Kolb, J.
Meyer, F.M.
Schwarzbauer, J.
Universitätsverlag Göttingen
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Deutsch
Lögering, M.J.; Kolb, J.; Meyer, F.M.; Schwarzbauer, J., 2006: Paläofluide in störungskontrollierten Bruchsystemen der Aachener Geothermie-Bohrung. In: Philipp, S.; Leiss, B; Vollbrecht, A.; Tanner, D.; Gudmundsson, A. (eds.): 11. Symposium "Tektonik, Struktur- und Kristallingeologie"; 2006, Univ.-Verl. Göttingen, p. 137 - 140., , DOI: 10.23689/fidgeo-1873.
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In der vorliegenden Arbeit werden
geologische Prozesse im Untergrund
des linksrheinischen Rhenoherzynikums
und deren Verhältnis zum regionaltektonischen
Rahmen anhand der
Proben aus der Aachener Geothermie-
Bohrung mit dem Schwerpunkt des
Fluid- und Stofftransportes untersucht.
Die methodische Vorgehensweise basiert
auf einer systematischen und detaillierten
Bestandsaufnahme der Paläofluide
in Form von Flüssigkeitseinschlüssen
an Kernmaterial der Bohrung. Im
Aachener Raum wurden Untersuchungen
von Flüssigkeitseinschlüssen
hauptsächlich an postvariszischen
Pb-Zn-Gangvorkommen durchgeführt.
Die Homogenisierungstemperaturen
(Th) von NaCl-CaCl2-Lösungen unterschiedlicher
Salinität liegen zwischen
70°C und maximal 190°C (Redecke
1992, Stroink 1993, Muchez et al. 1994,
Glasmacher 1995). Für die tektonischmetallogentische
Entwicklung des
Rheinischen-Schiefergebirges können
generell zwei Fluid-Aktivitätsperioden
unterschieden werden (Behr et al.
1993). Die im Zuge der variszischen
Gebirgsbildung synkinematische Defluidisierung
des Orogenkörpers generierte
das Fluid-System der ‚Tectonic Brines‘
(1). Diese sind Na-(K)-Cl-betonte
Lösungen geringer Salinität mit CO2,
CH4 und N2 sowie durch Th < 350°C
gekennzeichnet. Im Gegensatz dazu
wurden die meisten postvariszischen
Ganglagerstätten des Rheinischen-
Schiefergebirges durch ‚Basement
Brines‘ (2) gebildet. Diese sind Ca-
Na-Cl-Lösungen hoher Salinität mit
Th < 250°C (Behr et al. 1993).