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dc.contributor.authorKempf, Eugen Karl
dc.date.accessioned2011-07-04T09:40:22Z
dc.date.available2011-07-04T09:40:22Z
dc.date.issued1966-12-15
dc.identifier.citationE&G – Quaternary Science Journal; Vol.17, No. 1, A. 01
dc.identifier.urihttp://hdl.handle.net/11858/00-1735-0000-0001-B9AC-8
dc.description.abstractAm Niederrhein durchteufte ein neuer Schacht nahe der Ortschaft Tönisberg den Schaephuysener Höhenzug, eine Stauchendmoräne der Saale-Eiszeit. Dabei wurde ein 54 m mächtiges Pleistozän-Profil aufgeschlossen, welches sich von unten nach oben aus Ablagerungen der Mittleren Mittelterrasse, der Kempen-Krefelder Schichten (Holstein-Interglazial) und der Unteren Mittelterrasse zusammensetzt. Die Basis des Profils wird von oberoligozänen Meeressanden gebildet. In den Sedimenten der Mittleren Mittelterrasse konnte als besonderes Merkmal eine dreifache sekundäre Fossilführung nachgewiesen werden (Fauna aus marinem Oberoligozän sowie tertiäre und pleistozäne Pflanzenreste). Mit deren Hilfe und anhand anderer Merkmale sind die Ablagerungen der Mittleren Mittelterrasse weiter nordwärts zu verfolgen. In diesem Zusammenhang ergaben sich ferner reichlich Gründe, die zu einer Einstufung der „Moerser Schichten" in das frühe Holstein-Interglazial führten. Der Übergang von den Ablagerungen der Mittleren Mittelterrasse zu den interglazialen Sedimenten erfolgt allmählich; die Mittlere Mittelterrasse ist daher in den Grenzbereich von Elster-Eiszeit und Holstein-Interglazial zu stellen. Die große Mächtigkeit der interglazialen Ablagerungen ist sekundär; sie ist auf die stauchende Wirkung des saale-eiszeitlichen Inlandeises zurückzuführen. Die interglazialen Sedimente (Sand, Kalkgyttja, toniger Torf) lieferten reichlich tierische und pflanzliche Fossilien, von denen die Mollusken, die Ostrakoden sowie die makroskopischen Pflanzenreste (überwiegend Früchte und Samen) eingehend bearbeitet wurden. Außerdem wurden pollenanalytische Untersuchungen durchgeführt. Das Material einiger neuer Bohrungen ermöglichte vergleichende Untersuchungen mit den „Kre-felder Schichten" der sogenannten Inselberge und den „Kempener Schichten" aus dem Untergrund der Stadt Krefeld. In der Fossilführung und im stratigraphischen Aufbau ergaben sich zahlreiche übereinstimmende Merkmale. Die „Krefelder Schichten" des Schaephuysener Höhenzuges und der Inselberge sowie die „Kempener Schichten" aus dem Untergrund der Stadt Krefeld werden deshalb gleichgestellt. Als Bezeichnung für diese holstein-interglazialen Ablagerungen am Niederrhein wurde der Name Kempen-Krefelder Schichten gewählt. Um die klimatischen Verhältnisse während der Bildungszeit der holstein-interglazialen Sedimente am Niederrhein beurteilen zu können wurden die fossil nachgewiesenen Pflanzen anhand von Florenbeschreibungen der letzten 120 Jahre mit ihrem rezenten Vorkommen im Niederrheingebiet verglichen. Demnach entsprach das Klima des Holstein-Interglazials weitgehend dem der Jetztzeit, wobei höhere Niederschläge und etwas höhere Temperaturen auch einigen Pflanzen Lebensmöglichkeiten verliehen, die heute in diesem Gebiet nicht mehr vorkommen. Die Lagerungsverhältnisse im Pleistozän von Schacht Tönisberg und die Beobachtungen, die beim Abteufen dieses Schachtes in Verbindung mit dem Gefrierverfahren gemacht werden konnten, sprechen dafür, daß die von K. N. Thome (1958, 1959) geäußerten Ansichten zur Entstehung der Stauchmoränenwälle am Niederrhein richtig sind. Im Gegensatz zu dessen Ansichten lassen sich allerdings mehrere Gründe dafür anführen, daß im Bereich des Moerser Lobus zuerst die Kamper Staffel und erst später die Neußer Staffel aufgestaucht wurde. In diesem Zusammenhang erscheint auch die Einstufung der Krefelder Mittelterrasse in das Drenthe-Stadium der Saale-Eiszeit am wahrscheinlichsten. In Tabelle 15 wird die zeitliche Eingliederung der mittel- und jungpleistozänen Ablagerungen des Niederrheingebietes so dargestellt, wie sie sich nach den durchgeführten Untersuchungen ergibt.
dc.language.isodeu
dc.publisherGeozon Science Media
dc.relation.ispartofseriesE&G – Quaternary Science Journal
dc.subject.ddc551.7
dc.subject.gokVAR 000
dc.titleDas Holstein-Interglazial von Tönisberg im Rahmen des Niederrheinischen Pleistozäns
dc.typearticle
dc.subject.gokverbalGlazialgeologie
dc.bibliographicCitation.volume17
dc.bibliographicCitation.issue1
dc.identifier.doi10.23689/fidgeo-1215
dc.type.versionpublishedVersion
dc.rights.holderGeozon Science Media
dc.relation.issn0424-7116
dc.subject.freepleistozän
dc.subject.freekies
dc.subject.freeflora
dc.subject.freefauna
dc.subject.freetorf
dc.subject.freetönisberg
dc.subject.freeniederrhein
dc.subject.freeholstein-interglazial
dc.subject.freegeröll
dc.subject.freestauchendmoräne
dc.subject.freemollusken
dc.subject.freeostrakoden
dc.subject.freefossilien
dc.subject.freerinnenschotter
dc.subject.freemittelterrasse
dc.subject.freemoerser schichten
dc.subject.freeschaephuysener höhenzug
dc.subject.freesaale-eiszeit
dc.subject.freekempen-krefelder schichten
dc.subject.freemeeressande
dc.subject.freeoberoligozän
dc.subject.freekalkgyttja
dc.subject.freemakroskopische pflanzenreste
dc.subject.freeflußablagerung
dc.subject.freefossilführung
dc.subject.freebryozoen
dc.subject.freevertebraten
dc.bibliographicCitation.article01
dc.relation.volumeE&G – Quaternary Science Journal; Vol.17, No. 1
dc.bibliographicCitation.journalE&G – Quaternary Science Journal
dc.relation.collectionGeologische Wissenschaften
dc.description.typeresearch


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