Hydrogeologie und Wasserwirtschaft der Grubenwässer des ehemaligen Buntmetallerzbergbaus im Hunsrück, Rheinisches Schiefergebirge
Wieber, Georg H. E.
48: 225 - 252
Wieber, Georg H. E., 2020: Hydrogeologie und Wasserwirtschaft der Grubenwässer des ehemaligen Buntmetallerzbergbaus im Hunsrück, Rheinisches Schiefergebirge. In: Mainzer geowissenschaftliche Mitteilungen, Band 48: 225 - 252, DOI: https://doi.org/10.23689/fidgeo-5436.
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Im Hunsrück (Rheinisches Schiefergebirge) ging ein intensiver Erzbergbau um. Die
Erzvorkommen waren jedoch überwiegend nur von mittlerer bis geringer Bedeutung und wurden
dementsprechend meist in Bergwerken geringer Größe und Teufe abgebaut. Daher sind auch die
Schüttungen der auslaufenden Grubenwässer gering und zudem meist nur gering mineralisiert.
Eine Ausnahme stellt die Grube Gute Hoffnung mit einer Gesamtteufe von über 800 Metern
dar. Die letzten Bergwerke wurden in den 1960er Jahren geschlossen und geflutet. Die Grubenwässer
stiegen bis auf das Niveau der morphologisch tiefsten Tagesöffnung an und fließen von
dort in freiem Gefälle zum nächsten Vorfluter. Durch die Oxidation von (Di-)Sulfiden können
saure Grubenwässer entstehen und erhebliche Frachten toxischer Spurenelemente freisetzen.
In den wenigen bedeutenderen Gruben entstanden aber auch bedeutende Wasserreservoire,
die in der Vergangenheit teilweise als Rohwasser für die Trinkwassergewinnung genutzt wurden.
Saure Grubenwässer mit hohen Buntmetallfrachten sind auf wenige Einzelfälle beschränkt und
haben keinen maßgeblichen Einfluss auf die chemische und ökologische Gewässergüte der Gewässer. The Hunsrück Mountains (Rheinisches Schiefergebirge) have a history of intensive
and abundant ore mining. The last mines were closed and flooded in the 1960s. The mine water
rose up to the level of the morphologically lowest adits with direct contact to the surface
and flows from there to the receiving surface water. The oxidation of (di-)sulphides can cause
acidic mine water and release toxic trace elements. However, ore mining in the Hunsrück was
characterized by less significant ore deposits, which were mined in workings of small size and
depth. The amount of mine water is correspondingly small, which also shows only a low level
of mineralization. In the few more important mines however, significant water reservoirs were
created, some of which were used in the past as raw water for drinking water production. Acidic
mine waters with high non-ferrous metal loads are limited to a few individual cases and hardly
have any influence on the chemical and ecological water quality.