Stand und Entwicklungstendenzen der agrarischen Nutzung von Niedermoorgrünland in Mecklenburg-Vorpommern
Journal: TELMA - Berichte der Deutschen Gesellschaft für Moor- und Torfkunde, 2011Beiheft 4: 235 - 248
Müller, Jürgen; Heilmann, Hubert, 2011: Stand und Entwicklungstendenzen der agrarischen Nutzung von Niedermoorgrünland in Mecklenburg-Vorpommern. In: TELMA - Berichte der Deutschen Gesellschaft für Moor- und Torfkunde, Band Beiheft 4: 235 - 248, DOI: 10.23689/fidgeo-2978.
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Abstract:
This paper describes the status quo of agricultural use of peat land in Mecklenburg-West-Pomerania on the basis of census data; its historical development and future perspectives. The proportion of grassland-based dairy farming as the most important land use practice on peat land is decreasing. Other options for land use are either economically inefficient, like suckled calf production, or are in an early stage of development, like the production of biomass for energy. However, keeping the fen grasslands as a part of the farming enterprise has some advantages as well. These include considerations of forage management as well as receiving subsidies within the framework of the Common Agricultural Policy. We conclude that - in comparison with other federal states in Germany - conditions in Mecklenburg-West -Pomerania are favourable for concepts that are aiming at integrating socio-economic and ecological aspects of farming on peat land. This would include the protection of land resources as well as the maintenance of sustainable and profitable farming in the region. Zusammenfassung:
Ausgehend von statistischen Angaben der landwirtschaftlich geprägten Niedermoornutzung sowie deren historischer Entwicklung werden die derzeit praktizierten Nutzungsarten vorgestellt. Es wird deutlich, dass der Stellenwert des Niedermoorgrünlandes für die Milchviehhaltung, als dem umfangreichsten und wirtschaftlich bedeutsamsten Produktionszweig, sinkt. Alternative Formen der Flächenverwertung besitzen entweder nicht annähernd das Wertschöpfungspotential (z. B. die Mutterkuhhaltung) oder befinden sich noch im Entwicklungsstadium (z. B. Biomasseerzeugung für energetische und stoffliche Verwertungspfade). Dennoch bietet die Anbindung der Niedermoorflächen für viele Betriebskonzepte Vorteile sowohl im Hinblick auf sogenannte betriebliche Binnenleistungen als auch hinsichtlich der Geltendmachung von Zahlungsansprüchen und Flächenprämien. Es wird gefolgert, dass bei Beachtung der betriebsstrukturellen Merkmale der einzelnen Niedermoor nutzenden Landwirtschaftsbetriebe bessere Chancen als in anderen Bundesländern bestehen, gesamtgesellschaftliche Anliegen des Ressourcenschutzes mit dem sozioökonomischen Interesse an wirtschaftlich stabilen Unternehmen im ländlichen Raum zu verbinden.