Der Siedlungsraum der Armenier unter dem Einfluss der historisch-politischen Ereignisse seit dem Berliner Kongress 1878: Eine politisch-geographische Analyse und Dokumentation
Koutcharian, Gerayer
Selbstverlag des Geographischen Instituts der Freien Universität Berlin
Monograph, digitized
Deutsch
Other online version: http://resolver.sub.uni-goettingen.de/purl?PPN1030541523
Koutcharian, Gerayer, 1989: Der Siedlungsraum der Armenier unter dem Einfluss der historisch-politischen Ereignisse seit dem Berliner Kongress 1878: Eine politisch-geographische Analyse und Dokumentation. Abhandlungen des Geographischen Instituts, Anthropogeographie; Vol. 43, 328 S., DOI: 10.23689/fidgeo-3635.
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Anliegen dieser Arbeit ist eine Gesamtschau jener Entwicklung, die - mit Ausnahme der in Sowjetarmenien lebenden Armenier - die Armenier zu einem Minderheitenvolk machte. Hinsichtlich der zeitlichen Eingrenzung meiner Arbeit bedeutet das, dass ihr Schwergewicht auf dem Zeitraum von 1878 bis 1923 liegt. Innerhalb dieser Periode hat die Türkei mit ständig zunehmenden Repressionen, die schließlich ihren Höhepunkt im Völkermord von 1915 erreichten, die Mehrheit ihrer armenischen Staatsbürger vernichtet oder vertrieben. Mithin bildet das Jahr 1915 die bisher größte Zäsur in der armenischen Geschichte, denn anschließend war das Armenische Hochland weitgehend seiner ursprünglichen Bevölkerung beraubt und das armenische Volk in seiner Mehrheit heimatlos geworden. Der Lausanner Vertrag von 1923 hat diesen Zustand völkerrechtlich festgeschrieben.