Feldversuch „OptiMoor“ – Erprobung und Entwicklung der Optimierung von Hochmoor - sanierung auf landwirtschaftlich genutzten Standorten
Bartel, Anna
Günther, Anke
Heinze, Stephanie
Hofer, Bernd
Jantz, Nele
Rosinski, Eva
Rudolph, Jens
Schikora, Hans-Bert
Söchting, Hans-Peter
Ullrich, Karin
49: 71 - 88
Huth, Vytas; Bartel, Anna; Günther, Anke; Heinze, Stephanie; Hofer, Bernd; Jantz, Nele; Rosinski, Eva; Rudolph, Jens; Schikora, Hans-Bert; Söchting, Hans-Peter; Ullrich, Karin; Jurasinski, Gerald, 2019: Feldversuch „OptiMoor“ – Erprobung und Entwicklung der Optimierung von Hochmoor - sanierung auf landwirtschaftlich genutzten Standorten. In: TELMA - Berichte der Deutschen Gesellschaft für Moor- und Torfkunde, Band 49: 71 - 88, DOI: 10.23689/fidgeo-3667.
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Hochmoore gehören zu den am stärksten gefährdeten Lebensräumen in Deutschland. Die Wiederherstellung von Hochmoorbiotopen konzentriert sich bisher auf ehemalige Torfabbauflächen, obwohl allein in Niedersachsen 54% der Hochmoore als Grünland genutzt werden. Strategien zur Wiederherstellung von Hochmoorbiotopen auf ehemals intensiv genutztem Moorgrünland werden von 2016 bis 2021 im Projekt „OptiMoor“ entwickelt und erprobt. Ziel ist es, einen Leitfaden für die Sanierung degradierter Hochmoore unter landwirtschaftlicher Nutzung zu entwickeln. Dafür wurde im Hankhauser Moor (Niedersachsen) auf einer Fläche von ca. 1 ha ein Parzellenversuch eingerichtet.
Erste Untersuchungen vor der Flächeneinrichtung zeigen, dass die biogeochemischen Voraussetzungen von langjährig intensiv genutztem Hochmoorgrünland aufgrund von hohen Nährstoffüberschüssen als schlecht anzusehen sind. Außerdem wird sichtbar, dass das Vegetations- und Diasporenpotenzial von intensiv genutztem Hochmoorgrünland zur Wiederherstellung von Hochmoorbiotopen dramatisch gering ist, so dass die Zielvegetation innerhalb weniger Jahre wahrscheinlich nur durch Oberbodenabtrag und Beimpfung mit Torfmoosfragmenten etabliert werden kann. In sechs Varianten und einer Referenzfläche werden daher verschiedene Kombinationen von Wiedervernässung, Oberbodenabtrag und Beimpfung mit Zielvegetation getestet und sowohl klimaschutz- als auch naturschutzfachlich untersucht. Über die Einrichtung eines differenzierten Wassermanagements werden annähernd gleichmäßig hohe Wasserstände in allen Varianten garantiert. Die Flächeneinrichtung, -pflege und das Wassermanagement wird vom Europäischen Fachzentrum Moor und Klima Wagenfeld GmbH durchgeführt. Die wissenschaftliche Begleitung wird seitens der Landschaftsökologie und Standortkunde der Universität Rostock betreut. Über einen Monitoring-Zeitraum von drei Jahren soll das Projekt einen detaillierten Einblick in die Prozesse der Etablierungsphase verschiedener Sanierungsoptionen liefern. Schlüsselwörter: Hochmoor, Wiedervernässung, Oberbodenabtrag, Torfmoos, Diasporen Peat bogs are among the most threatened biotopes in Germany. The restoration of peat bogs so far has been focusing on former peat extraction sites although most peat bogs are under intensive grassland use (54% in Niedersachsen). From 2016 to 2021 strategies of peat bog restoration after intensive grassland use are currently under exploration within the project “OptiMoor”. The aim of the project is the development of guidelines for optimal peat bog restoration. To achieve this, a 1-ha field trial has been set up in the ‘Hankhauser Moor’ in Niedersachsen, Germany.
First surveys prior to field-trial installation show that the biogeochemical conditions for successful peat bog restoration are very unfavourable due to high nutrient contents and altered soil properties. In addition, the abundance of bog-typical vegetation and diaspores of the study area is dramatically low, suggesting, that target vegetation will only reclaim the bog after topsoil removal and spreading of bog-typical Sphagnum fragments from other sites. Therefore, six restoration approaches, with different combinations of rewetting, topsoil removal and Sphagnum spreading and a status-quo plot representing the sur roun ding intensive grassland use, have been set up. By installing a controlled water management, equal rewetting of the six restoration approaches is guaranteed. The field trial installation, maintenance, and water management are done by Europäisches Fachzentrum Moor und Klima Wagenfeld GmbH. The scientific survey is lead by the Landscape Ecology Group, University of Rostock. Over a monitoring phase of three years the project will give a detailed insight into the processes during the establishing phase of different peat bog restoration approaches after intensive grassland use.