Starkregen und Sturzflutereignis am 14. und 15.07.2021 im Ahrtal

Banaszak, Marcel
Hofmann, Jan Philip
Kurz, Klaus
Wehinger, Ansgar

DOI: https://doi.org/10.23689/fidgeo-6259
Banaszak, Marcel; Hofmann, Jan Philip; Kurz, Klaus; Wehinger, Ansgar, 2024: Starkregen und Sturzflutereignis am 14. und 15.07.2021 im Ahrtal. In: DOI: https://doi.org/10.23689/fidgeo-6259. 

Abstract

Die Flutkatastrophe im Ahrtal 2021 führte zu erheblichen Geländeveränderungen sowie zu katastrophalen Schäden an Infrastruktur und in Siedlungsgebieten. Neben den unmittelbaren Folgen des Hochwassers traten auch gravitative Massenbewegungen und Prozesse wie Ufererosion und Verklausungen in unerwarteter Stärke auf. Am Landesamt für Geologie und Bergbau (LGB) wurden in Kooperation mit dem Institut für Geowissenschaften der Johannes Gutenberg-Universität im Rahmen des Starkregenprojekts sowohl eine Kartierung der infolge des Starkregens und der Flut aufgetretenen Massenbewegungen als auch eine Deckschichtenkartierung für ein Pilotgebiet an der Mittelahr durchgeführt. Die Deckschichtkartierung zeigte insbesondere in Hanglagen und entlang der Tiefenlinien häufig mehrere Meter mächtige Lockergesteinsdecken. Der bei Starkregen enstehende hohe Oberflächenabfluss bewirkte zumeist gravitative Massenbewegungen innerhalb dieser Lockergesteinsdecken. Typisch hierbei sind Muren sowie Hangmuren bzw. flachgründige Rutschungen. Daneben kam es im Zuge des Sturzflutereignisses zu weiteren Massenbewegungen, wie Prallhangerosionen, Ausspülungen, Aufschotterungen und Verklausungen. Sowohl die Kartierung der Massenbewegungen als auch der Deckschichten werden in der Folge für die Modellierung von Massenbewegungen genutzt. Hieraus sollen dann Gefahrenhinweiskarten für sämtliche Mittelgebirge von Rheinland-Pfalz entwickelt werden.