TY - JOUR A1 - Rein, Ulrich T1 - Die pollenstratigraphische Gliederung des Pleistozäns in Nordwestdeutschland: 1. Die Pollenstratigraphie im älteren Pleistozän Y1 - 1955-08-15 VL - 06 IS - 1 JF - E&G – Quaternary Science Journal DO - 10.23689/fidgeo-1682 PB - Geozon Science Media N2 - Durch die pollenanalytischen Untersuchungen von oberpliozänen und altinterglazialen Ablagerungen in den letzten Jahren ergibt sich nunmehr eine pollenstratigraphische Gliederung des älteren Pleistozäns in NW-Deutschland. Wie in einer Tafel dargestellt wird, tritt eine schrittweise Verarmung der Baumflora vom Oberpliozän bis zum mittleren Pleistozän auf. Während in der oberpliozänen Reuver-Stufe und in den gleichalten Braunkohlen im Kaolinsand von Sylt u. a. noch die für das jüngere Tertiär typischen Baumpollen von Sciadopitys, Sequoia und Nyssa reichlich vorhanden sind, dürften sie unter der Einwirkung der ersten Kaltzeit (ältester Diluvialschotter) aus Mitteleuropa verschwunden sein. Im ältesten Interglazial von Tegelen (Praetiglian und Tiglian) sind sie schon nicht mehr vorhanden. Damit ist die Plio-Pleistozängrenze pollenanalytisch zu erfassen. Einige andere in Tegelenschichten noch vorhandene tertiäre Relikte (Carya, Juglans, Pterocarya) sind im nächsten Interglazial (Günz-Mindel), d. h. in den Vorkommen vom Cromer-Forest-Bed und bei Bilshausen, praktisch verschwunden. Durch eine spezifische Vegetationsentwicklung mit einer Buchenphase im Höhepunkt der EMW-Zeit und anschließenden sehr hohen Carpinus-Werten sind die Ablagerungen dieser Warmzeit von der nächstjüngeren zwischen der Mindel- und Riß-Eiszeit zu unterscheiden. Wenn auch die Horizonte von Neede und der Krefelder Schichten nur den oberen Teil eines vollständigen Mindel-Riß-Interglazials darstellen sollten, so ist doch diese Warmzeit mit durchweg hohen Werten der Tanne neben reichlich Kiefer, Fichte und Erle bis nach Polen hinein charakterisiert. Hieraus ergibt sich auch die Unterscheidung von der Pollenführung jüngerer Interglaziale. Obwohl die Gliederung des älteren Pleistozäns auf pollenanalytischer Grundlage in großen Zügen feststehen dürfte, sind doch noch sehr viele Einzelprobleme zu klären. Die Identifizierung einer pollenführenden interglazialen Schicht ist z. Z. nur dann möglich, wenn innerhalb des Profils mehrere Vegetationsphasen erfaßt werden können. UR - http://hdl.handle.net/11858/00-1735-0000-0001-BCBC-6 ER -