TY - JOUR A1 - Hagge-Kubat, Teemu A1 - Süßer, Philip A1 - Enzmann, Frieder A1 - Wehinger, Ansgar T1 - Modellierung der Felssturzgefährdung am Mittelrhein- und Moseltal Y1 - 2021 VL - 49 SP - 197 JF - Mainzer geowissenschaftliche Mitteilungen N2 - Das Mittelrhein- und das Moseltal sind in den letzten Jahren häufig von Steinschlägen und Felsstürzen betroffen gewesen. Durch die geomorphologische Grundsituation sowie die dichte Verkehrsinfrastruktur innerhalb der Täler kommt es in diesem Gebiet immer wieder zu erheblichen Schadensfällen. Diese haben weitreichende wirtschaftliche und infrastrukturelle Folgen, bei denen auch Personenschäden nicht auszuschließen sind. Es besteht daher der konkrete Bedarf einer vorsorgenden Gefahrenanalyse um weitere Schäden nach Möglichkeit zu verhindern und Präventionsmaßnahmen zu realisieren. Der hier vorgestellte Forschungsansatz hat die Ausweisung unterschiedlicher Gefahrenzonen von Steinschlägen und Felsstürzen für die anliegende Infrastruktur innerhalb des Mittelrhein- sowie Moseltals zum Ziel. Dafür wurden auf Basis von hochauflösenden LiDAR-Geländemodellen in die Fläche gerechnete Steinschlagsimulationen mittels der Open Source Software SAGA GIS durchgeführt. Es konnte gezeigt werden, dass durch die präzise Ausweisung der Steinschlagquellgebiete mittels Surf-Slope-Index, sowie von Daten zur Vegetation und Geologie konkrete Felssturzereignisse plausibel nachgestellt werden können. Durch die Validierung mittels der Rutschungsdatenbanken von LGB und LBM sowie zahlreichen Groundchecks im Gelände konnten die Modellierungsergebnisse bestätigt und weitere Verbesserungen erzielt werden. Anhand der Verschneidung mit realen Infrastrukturdaten wurden Vulnerabilitätsberechnungen durchgeführt, die eine Gefährdungsabschätzung konkreter Streckenabschnitte der Verkehrsinfrastruktur ermöglicht. Diese decken sich mit den tatsächlich stattgefundenen Schadensfällen und Sicherungsmaßnahmen und können entsprechend als plausibel eingeschätzt und für eine Gefährdungszonierung verwendet werden. N2 - Abstract: In recent years the Middle Rhine- and Moselle-valley has often been affected by rockfall- events. Due to the high geogenic exposure as well as the dense traffic infrastructure in the valleys, significant cases of damage with far-reaching economic and infrastructural consequences occurred in this area. Therefore there is a specific need for a precautionary risk analysis in order to prevent further damage and to implement preventive measures. The research approach presented here aims to identify different danger zones for adjacent infrastructure in the valleys. For this purpose, rockfall simulations were calculated using the open source software SAGA GIS on the base of high-resolution LiDAR terrain models. It could be shown that concrete rockfall events were plausibly simulated through the precise identification of the rockfall source areas and further input data like vegetation and geology. Validation using the LGB and LBM landslide databases as well as numerous ground checks allowed the modelling results to be plausible. By intersecting with real infrastructure data, it was possible to carry out risk assessments of specific sections of roads and railway lines. These coincide with the actual cases of damage and safety measures and can therefore be assessed as plausible and used for hazard zoning. UR - http://resolver.sub.uni-goettingen.de/purl?gldocs-11858/10514 ER -