TY - JOUR A1 - Rowinsky, Volkmar T1 - Entwicklung und Erhaltung eines extrem tiefgründigen Kesselmoores im Naturschutzgebiet „Schlichtes Moor“ (Mecklenburg-Vorpommern) Y1 - 2013 VL - 43 SP - 83 EP - 106 JF - TELMA - Berichte der Deutschen Gesellschaft für Moor- und Torfkunde DO - 10.23689/fidgeo-2868 N2 - Abstract: The „Schlichtes Moor“ kettle-hole mire is one of the few remaining undisturbed extremely deep mires in Mecklenburg-Vorpommern. Hydrological and stratigraphic investigations provided data to interpret how the mire developed, its status, and how the mire is recharged with water. The mire has a thickness of more than 20 m in the centre. Since the Subboreal, it has primarily been forming moss peat and sphagnum peat at a rate of more than 4 mm/year. The mire is recharged with water via precipitation, surface runoff, interflow and groundwater. The evaluation of groundwater and mire water hydrographs revealed evidence for the hydrogenetic kettle-hole mire type. The thick, very aqueous peat retains the water well and thus enables the bog to withstand limit dry periods. However, the results of the stratigraphic investigations, and the topographic-hydrological situation, reveal that the Schlichte Moor has already reached an advanced stage of development, so that longer arid periods can lead to the formation of woodland. After a number of dry years, birches have grown in the southern part of the mire since the mid 1990s, although the northern part with the valuable „coloured sphagnum moss lawn“ is still largely free of trees. The further development of the trees must be observed, but conservation work involving the removal of birches is not prudent at the present time, and could even exacerbate the negative developments from a nature conservation point of view. N2 - Zusammenfassung: Das Kesselmoor „Schlichtes Moor“ gehört zu den wenigen noch naturnahen, extrem tiefgründigen Mooren in Mecklenburg-Vorpommern. Hydrologische und stratigraphische Untersuchungen ergaben Aussagen zu Moorentwicklung, Moorzustand und Wasserspeisung des Moores. Die Moormächtigkeit erreicht im Zentrum mehr als 20 m. Seit dem Subboreal wurden v.a. Laubmoos- und Torfmoostorfe gebildet, die Moorbildungsrate übersteigt 4 mm/Jahr. Die Wasserspeisung des Moores erfolgt über Niederschlag, Oberflächen- und Zwischenabfluss sowie Grundwasser. Die Auswertung von Grund- und Moorwasserganglinien erbrachten den Nachweis für den hydrogenetischen Moortyp Kesselmoor. Die mächtigen, sehr wässrigen Torfe bilden einen guten Wasserspeicher und ermöglichen dem Moor, für einen begrenzten Zeitraum auch Trockenphasen zu überstehen. Das Schlichte Moor hat jedoch nach den stratigraphischen Untersuchungen und den topographisch-hydrologischen Voraussetzungen ein Entwicklungsstadium erreicht, in dem längere Trockenphasen zu einer Gehölzentwicklung führen können. Nach einer Reihe von Trockenjahren sind im Südteil des Moores seit Mitte der 1990er Jahre Birken aufgewachsen, der Nordteil mit wertvollen „Bunten Torfmoosrasen“ blieb jedoch weitgehend ohne Gehölze. Die weitere Entwicklung der Gehölzbestände muss beobachtet werden, Pflegemaßnahmen wie die Entnahme der Birken sind aktuell jedoch nicht sinnvoll und können eine aus Naturschutzsicht negative Entwicklung sogar verstärken. UR - http://resolver.sub.uni-goettingen.de/purl?gldocs-11858/7182 ER -