Einfluss der Zusammensetzung von Titanomagnetit auf Suszeptibilität — Fallstudie an einem Dyke-Sill Komplex in Ungarn
Renk, Daniela
Wall, Helga de
Martin, Ulrike
Németh, Károly
Universitätsverlag Göttingen
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Deutsch
Renk, Daniela; Wall, Helga de; Martin, Ulrike; Németh, Károly, 2006: Einfluss der Zusammensetzung von Titanomagnetit auf Suszeptibilität — Fallstudie an einem Dyke-Sill Komplex in Ungarn. In: Philipp, S.; Leiss, B; Vollbrecht, A.; Tanner, D.; Gudmundsson, A. (eds.): 11. Symposium "Tektonik, Struktur- und Kristallingeologie"; 2006, Univ.-Verl. Göttingen, p. 173 - 177., , DOI: 10.23689/fidgeo-1893.
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In den letzten Jahrzehnten hat die
Messung der magnetischen Suszeptibilität
im Schwachfeld (üblicherweise bei
300Am−1) für geologische Arbeiten eine
wichtige Rolle eingenommen. Da anhand
der Anisotropie der magnetischen Suszeptibilität (AMS) auch schwache
Vorzugsorientierungen registriert werden
können, ist die AMS eine wichtige
Methode zur Bestimmung von Fließrichtungen
in magmatischen Körpern.
In ferrimagnetischen, basaltischen Gesteinen
ist hauptsächlich Titanomagnetit
Träger der Information für die
AMS. Nach Jackson et al. (1998) und
de Wall (2000) variiert die magnetische
Suszeptibilität (MS) von Titanomagnetiten
stark mit der Mineralzusammensetzung
und ist abhängig von der Feldstärke
(Amplitude des Wechselfeldes)
des angelegten Magnetfeldes.
Diese Arbeit umfasst eine systematische
Studie zum Einfluss der Feldstärke
für AMS Messungen an Gängen (Dykes
und Sills) und Lavaströmen (flows).
Variationen in der MS und ihrer Anisotropie
können Informationen zur Platznahme
und den Fließeigenschaften von
Laven beinhalten (Canon-Tapia et al.
1997, Canon-Tapia & Pinkerton 2000).
Für eine korrekte Bewertung und Interpretation
von Variationen der AMS,
muss in Titanomagnetit-haltigen Gesteinen
der Einfluss der Feldstärkenabhängigkeit
auf die MS und AMS berücksichtigt
werden.
Die Studie wurde am Ság-hegy Vulkankomplex
in der kleinen ungarischen
Tiefebene durchgeführt. Dieser Komplex
besteht aus einem phreatomagmatischen
Tuffring, der sich im Pliozän bis
Miozän bildete. Nachdem die Zufuhr an
meteorischem Wasser endete, wechselte
der phreatomagmatische Stil zu einem
effusiven. Dabei wurde der Tephraring
mit einem Lavasee verfüllt und ein
Dyke-Sill Komplex intrudierte in die pyroklastischen
Einheiten.
Im Gelände wurden Proben von den Dykes
und Sills, sowie von Laven aus dem
Lavasee und aus den ausgeflossenen Lavaablagerungen
genommen und an diesen
die Parameter der AMS bestimmt.
Die geochemischen Analysen der Proben
ergaben eine basaltische bis trachybasaltische
Zusammensetzung und
plotten im Diskriminierungsdiagramm
im Feld der Intraplattenvulkanite. Proben
der Übergangsbereiche (Transitional)
von Dykes zu Sills und Intrusiva zu
Effusiva wurden gesondert betrachtet.
Die MS wurde mit einer KLY-4S Kappabrücke
(AGICO, Brno) gemessen.
Statistik:
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Subjects:
Ungarische TiefebeneVulkangebiet
Gang <Geologie>
Titanomagnetit
Magnetische Suszeptibilität
Gefüge <Gesteinskunde>
Pannonisches Becken {Geologie}
Petrologie der Ganggesteine
Südosteuropa {Geophysik}
Gesteinsmagnetismus {Geophysik}
Erdmagnetische Verfahren {Geophysik}
Gefügekunde der Gesteine