Göttinger Bodenkundliche Berichte 26
1973Universität Göttingen,Abteilung Bodenphysik
Anthology, digitized
Deutsch
Becker, K.W.; Meyer, B. (Ed.), 1973: Göttinger Bodenkundliche Berichte 26. Göttinger Bodenkundliche Berichte 26, Universität Göttingen,Abteilung Bodenphysik, DOI: https://doi.org/10.23689/fidgeo-6004.
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Die Frage des oberirdischen Abbaues von Ernterückständen und der natürlichen Inkorporation organischer Reste in den Boden ist in verschiedener Hinsicht von Bedeutung:
1.) Besonders in schluffigen Böden mit geringer Luftversor gung kann es bei mechanischer Einarbeitung von organische.n Massen - und zwar sowohl von Rübenblatt wie von Stroh - zur Auslösung reduzierender Milieubedingungen mit sehr nachteiligen Folgen für den C- und N-Haushalt und den biologischen Zustand des Bodens kommen.Durch oberflächliche Vorrotte oder Totalabbau ließen
sich u.U. derartige nachteilige Wirkungen umgehen.
2.) Durch oberflächliche Verrettung kann u.u. die für sandige Böden wichtige Bildung von Moderhumus - d.h. koprogenen Humusköpern - gefördert werden, da die Moderhumus erzeugenden Organismen (z.B. Oribatiden) bevorzugt in organischen Auflagedecken tätig sind .
3.) Im bearbeitungsfreien Ackerbau stellen d·ie oberflächliche Verrettung organischer Reste und ihre natürliche Inkorporation in den Boden einen der wenigen Wege für die Beseitigung von Ernterückständen dar.
Zu untersuchen, ob er gangbar und nutzbringend ist und wie und mit welcher Geschwindigkeit Abbau bzw. Bodeninkorporation erfolgen, ist Aufgabe der nachfolgenden Untersuchungen.