Status quo der Funde von Paralejurus aus den deutschen Varisziden (Trilobita, spätes Silur bis frühes Mitteldevon)
Basse, Martin
Müller, Peter
46: 129 - 154
Basse, Martin; Müller, Peter, 2018: Status quo der Funde von Paralejurus aus den deutschen Varisziden (Trilobita, spätes Silur bis frühes Mitteldevon). In: Mainzer geowissenschaftliche Mitteilungen, Band 46: 129 - 154, DOI: https://doi.org/10.23689/fidgeo-5664.
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Im Zusammenhang mit paläobiogeografischen Ermittlungen können Trilobiten
wichtige Hinweise liefern. Voraussetzung für ihre Eignung ist eine nachvollziehbare
Taxonomie auf der Basis von umfangreichem Material. Für den Scutelluidae Paralejurus aus
dem rechtsrheinischen Schiefergebirge suggerieren zahlreiche Taxonomien der älteren Literatur
enge Beziehungen zum Pragbecken (Tschechien). Eine Neubewertung entsprechender
Zitate zeigt, es gibt dazu Alternativen. Auch, weil Paralejurus inzwischen aus Marokko gut
dokumentiert ist, was die Situation komplexer macht. Die Neubewertung impliziert, dass
aus dem Gros der gegenwärtigen rechtsrheinischen Arten erhaltungsbedingt überhaupt keine
sicheren paläobiogeografischen Schlüsse gezogen werden können. Im Harz und besonders
im Saxothuringikum ist die Situation noch unbefriedigender.
Paralejurus rupbachensis n. sp. aus dem Ober-Emsium der Lahnmulde ist die erste Art der
Gattung in Deutschland, die auf umfangreiches Material gegründet ist. Mit Paralejurus sp. L
aus demselben Gebiet ist ein bestimmter Morphotyp der Gattung erstmals für Deutschland
nachgewiesen. Paralejurus schalkeae n. sp. repräsentiert eine zweite Morphologie neben
Paralejurus intumescens im Eifelium des Oberharzes.
Dieser Beitrag setzt die 2016 durch die Autoren begonnene Revision von Trilobitentaxa aus
dem Unter- und Mitteldevon des Lahn-Dill-Gebiets fort. Abstract: Trilobites can provide important data for investigations on palaeobiogeographical
matters, given that numerous finds are present guaranteeing acceptable taxonomy. For
many Paralejurus from the eastern Rhenish Massif the species concept in the elder literature
may signal close connections between the latter and the Prague Basin (Czech Republic).
However, a revision of related quotations and the increasing knowledge in the Lower
Devonian of Morocco with similar species show that the situation is much more complex.
This revision demonstrates that the majority of the species from the eastern Rhenish Massif
is too badly preserved to serve as safe palaeobiogeographical indicator. In the Harz Mountains
and especially in the Saxothuringian Zone, the situation is much more difficult.
Paralejurus rupbachensis n. sp. from the Upper Emsian of the Lahn Syncline is the first
Paralejurus from Germany based on a fairly large number of specimens. Paralejurus sp. L
from the same area represents morphological features of Paralejurus hitherto unknown in
Germany. Paralejurus schalkeae n. sp. stands for a second paralejurine morphology beside
Paralejurus intumescens in the early Eifelian of the Upper Harz Mountains.
This contribution continues the revision of trilobites from the Lower and Middle Devonian
of the Lahn-Dill area initiated by the authors in the year 2016.
1. Einleitung
2. Allgemeiner Teil
3. Systematischer Teil
Gattung Paralejurus HAWLE & CORDA, 1847
Taxonomisch-nomenklatorische Neubewertung von Taxa der Artgruppe von Paralejurus aus
deutschen Vorkommen
Beschreibung neuer Arten von Paralejurus aus der Lahnmulde und dem Oberharz als Folge
der Neubewertungen und nach neuen Funden
4. Zusammenfassung und Diskussion
Danksagung
Schriften
Appendix: Datenblätter für das Untersuchungsmaterial