Massenbewegungen im Rotliegenden der Nordpfalz, dargestellt am Beispiel des Meßtischblattes Lauterecken
Fein, Wolfgang
Häfner, Friedrich
13: 19 - 36
Fein, Wolfgang; Häfner, Friedrich, 1984: Massenbewegungen im Rotliegenden der Nordpfalz, dargestellt am Beispiel des Meßtischblattes Lauterecken. In: Mainzer geowissenschaftliche Mitteilungen, Band 13: 19 - 36, DOI: https://doi.org/10.23689/fidgeo-5701.
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Der Bereich des Meßtischblattes 6311 Lauterecken im Saar-Nahe-Gebiet
(SW-Deutschland) wurde anhand einer geologischen, ingenieurgeologischen, hydrogeologischen
und morphologischen Untersuchung einer Stabilitätsanalyse der Hänge und
Böschungen unterzogen, die durch die Verwertung klimatologischer Daten vervollständigt
wurde. Das Ergebnis liegt in einer Stabilitätskarte sowie in einer Analyse der gesammelten
Daten vor.
Soweit die Untersuchung des Modellgebietes von ca. 130 km21 Größe (etwa 5% der
Fläche des Saar-Nahe-Gebietes) eine Antwort zuläßt, sind Hänge und Böschungen im
sedimentären Rotliegenden des Saar-Nahe-Gebietes bereits ab 7° Hangneigung potentiell
rutschgefährdet. Das rutschgefährdete Areal umfaßt etwa 10% der untersuchten Fläche.
Ca. 2,6% wurden von Massenbewegungen betroffen. Kriechen und Gleiten sind die häufigsten
Arten der Massenbewegungen. Die beteiligten stratigraphischen Einheiten sind
neben den Deckschichten die Quirnbacher, Jeckenbacher und Lautereckener Schichten
des Unteren Rotliegenden. Künstliche Böschungs-, An- und Einschnitte in den für das
Unterrotliegende charakteristischen Wechsellagerungen von Ton-, Schluff- und Sandsteinen,
stellen ein permanentes Stabilitätsproblem dar. Abstract: This report deals with the analysis of stability of slopes which occur on the
map of Lauterecken, Saar-Nahe-area, SW-Germany. A geological, engineering geological,
hydrogeological and morphological study was made, additionally, climatological data
were taken into account; the results of it are analyzed and plotted in a stability map.
Conclusions: Taking the regarded territory of approximately 130 km2 (about 5% of
the area of the Saar-Nahe-area), it can be stated that slopes in the Saar-Nahe-area are
potential landslide areas, if the inclination of the slopes is 7° or more. Within an area
of 10% landslides are probable to take place. Within 2,6% mass movements happened
or are going on. Creep and sliding are the most abundant forms of mass movements.
Slope instability occours preferentially in weathered rocks, Quirnbach beds, Jeckenbach
beds and Lauterecken beds of the Lower Permian. Steep roadcuts occurring in alternating
sandstone and siltstone beds are very likely to cause stability problems.