Hochauflösende fluviolakustrine Sedimente des jüngeren Pleistozän aus dem Alfbachtal bei Gillenfeld (Westeifel) – erste Ergebnisse
Pirrung, Michael
Büchel, Georg
Köppen, Karl-Heinz
35: 51 - 80
Pirrung, Michael; Büchel, Georg; Köppen, Karl-Heinz, 2007: Hochauflösende fluviolakustrine Sedimente des jüngeren Pleistozän aus dem Alfbachtal bei Gillenfeld (Westeifel) – erste Ergebnisse. In: Mainzer geowissenschaftliche Mitteilungen, Band 35: 51 - 80, DOI: https://doi.org/10.23689/fidgeo-5753.
![]() |
View/
|
Im Alfbachtal im quartären Vulkanfeld der Westeifel führte die Eruption
mehrerer Schlackenkegel während der Weichsel-Eiszeit zur Bildung einer Barriere,
vor der sich eine bis zu 51 m mächtige Abfolge aus Lavaströmen und Sedimenten bildete.
In einer Bohrung bei Gillenfeld besteht die Talfüllung über einer basalen 70 cm
mächtigen mafischen Tephra aus einer unteren Abfolge etwa 22 m mächtiger pelitischer
feingeschichteter Seesedimente und oberhalb einer Erosionsdiskordanz aus einer oberen
Abfolge etwa 10 m mächtiger fluviolakustriner Grobklastika, Pelite und Mudden.
Nach Radiokohlenstoff-Datierungen, Korrelation von Tephren und faziellen Korrelationen
mit Sedimenten der Eifelmaare wurden die oberen fluviolakustrinen Sedimente
zwischen etwa 14 600 und 11 800 BP und die unteren lakustrinen Pelite zwischen etwa
31 000 und 25 600 BP abgelagert. In dem Zeitraum von etwa 27500 bis 25700 BP eruptierten
mindestens 13 Maare im Südost-Teil in der Westeifel. Mafische Maartephren in
den Sedimenten des ehemaligen Alf-Stausees werden beschrieben und für einige dieser
Tephren werden mögliche Eruptionspunkte diskutiert. Abstract: In the Alf valley in the Quaternary Westeifel Volcanic Field the eruption of
several scoria cones during the Weichsel Glacial resulted in the formation of a natural
dam and an up to 51 m thick sequence of lava flows and sediments was formed
upstream. In a drilling near Gillenfeld the valley fill consists of a basal 70 cm thick
mafic tephra, a lower sequence of c. 22 m thick pelitic finely bedded lacustrine sediments
and resting upon an erosional discordance an upper sequence of c. 10 m thick fluviolacustrine
coarse clastics, pelites and organic lake sediments. According to radiocarbon
dating, tephra chronology and facies correlation with sediments of Eifel maars the upper
fluviolacustrine sediments were deposited between c. 14 600 and 11 800 BP and the lower
lacustrine pelites between c. 31 000 and 25 600 BP. In the time interval from c. 27500
to 25700 BP at least 13 maars erupted in the SE-part of the Westeifel. Mafic maar tephra
in the sediments of the former Alf Lake are described and for some of these tephra
possible eruption centers are discussed.
1. Einleitung
2. Geologie um Gillenfeld
3. Material und Methodik
4. Ergebnisse der Bohrung Gillenfeld GWM1
4.1. Lithologisches Profil
4.2. Datierung des Bohrkerns
4.3. Magnetische Suszeptibilität des Bohrkerns und potenzieller Liefergesteine
4.4. Geologische Interpretation der Schichtfolge
4.5. Ausblick
5. Zusammenfassung
Schriften