Die Bestimmung eiszeitlicher Meeresoberflächentemperaturen mit der Ansatztiefe typischer Korallenriffe
Biewald, Dieter
Selbstverl. des Inst. für Physische Geographie der Freien Univ. Berlin, Berlin
Monograph, digitized
Deutsch
Other online version: http://resolver.sub.uni-goettingen.de/purl?PPN1020541946
Biewald, Dieter, 1973: Die Bestimmung eiszeitlicher Meeresoberflächentemperaturen mit der Ansatztiefe typischer Korallenriffe. Berliner geographische Abhandlungen, 15, 66 S., DOI: 10.23689/fidgeo-2850.
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Durch die Bestimmung der Korallenansatztiefen läßt sich die Einengung des tropischen Korallengürtels z. Z. des letzten Hochglazials nachweisen. Nach dem heutigen Stande der Kenntnisse zeichnen sich zwei Refugien ab: Das Gebiet nördlich von Yucatan mit einer eigenen Korallenfauna im Atlantik und ein Großrefugium mit Zentrum in der Celebes-See und Ausläufern nach Westnordwest bis zu den Malediven und Ostsüdost bis zu den Gesellschaftsinseln. Die Abkühlung des Oberflächenwassers der Ozeane, berechnet aus der 18 °-Isotherme des kältesten Monats betrug nördlich Yucatans 7 °, an den Rändern des Großrefugiums im nördlichen Teil um 9 °, in Äquatornähe 10 ° und darüber und im südlichsten Teil vor der Ostküste Australiens nur 2 °. Die Befunde beruhen auf dem zum gegenwärtigen Zeitpunkt zugänglichen Kartenmaterial. Sie sollten auf Grund einer für diese Zwecke besser nutzbaren Meereskartographie überprüft werden. Die möglichen Abweichungen dürften jedoch wegen der engen Scharung der Isobathen und der großen Konzentration der 100 m-Werte kaum größer als 1 ° sein. Zusammen mit dem möglichen Fehler von 1 °‚ der in dieser Untersuchung eingeht, sollte die Korrektur höchstens 2 ° betragen können. Fortführung und Verbesserung der Methode dürften es möglich machen, Aussagen zu erstellen, die durch andere Methoden, wie die Untersuchungen mit der 14C und 18O an Bohrkernen, sehr viel
schwieriger und kostspieliger zu erlangen sind. Diese Methode arbeitet mit den Daten der Seekarten — dem „Abfall“ der Nautiker — sie erfordert nur Arbeitsaufwand, der in der vorliegenden Untersuchung mit der Erstellung und Verarbeitung von mehr als 10 000 Schnitten unternommen worden ist. By the fixation of the depths of the coral reefs it is possible to prove the confinement of the tropical coral belt at the last glacial period. According to the present-day knowledge we have to do with two refuges: The zone north of Yucatan with a proper coral fauna in the Atlantic: and a large refuge in the center of the Celebes-sea, with ramifications west-north-west up to the Maledive Islands, and east-south-east up to the Society Islands. The cooling of the temperature of the surfacewater of the oceans — the cooling being determined on the basis of the 18 ° isotherm of the coldest month — amounts to 7 ° north of Yucatan, to 9 ° on the borders of the large refuge in the northern part, to 10 ° and more near the equator, and to only 2 ° in the most southern part in front of the eastern coast of Australia. These datas are based on the maps that are available at the present time. They should be re-examined on the basis of an oceanic cartography that can be better made use of for that purpose. On account of the narrowness of the isobaths and of the great concentration of the 100 m values the possible deviations may hardly be greater than 7 °. Together with the possible mistake of 1 ° slipping into the investigation, the correction should amount to maximum 2 °. The continuation and the improvement of the method may very probably lead to results that could be obtained in a far more difficult and expensive way by examining boring cores with 14C and 18O method. This method makes use of the datas of the oceanic maps — the „rubbish“ of the navigators —‚ it does not require but work, such as done in this study, in which there were consulted and exploited more than 10 000 sections.