Szenarien der Waldentwicklung in Bayern bis 2045 und 2075 – Ergebnisse einer Delphi-Studie mit ausgewählten Waldexperten
Sacher, Philipp
Mayer, Marius Prof. Dr.
Institut für Geographie und Geologie der Universität Greifswald
Monography
Verlagsversion
Deutsch
Sponsor: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU). Die Förderung erfolgt beim BMBF im Rahmenprogramm Forschung für Nachhaltige Entwicklung (FONA) und beim BfN/BMU im Bundesprogramm Biologische Vielfalt.
Sacher, Philipp; Mayer, Marius Prof. Dr., 2019: Szenarien der Waldentwicklung in Bayern bis 2045 und 2075 – Ergebnisse einer Delphi-Studie mit ausgewählten Waldexperten. Greifswalder Geographische Arbeiten; 2019, 56, 80 S., DOI: 10.23689/fidgeo-3258.
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Diese Arbeit enthält die Ergebnisse einer Delphi-Befragung mit ausgewählten Waldexperten, die in zwei Befragungsrunden zwischen 2016 und 2017 im Rahmen des BioHolz-Projektes durchgeführt wurde und die künftigen Waldentwicklung in Bayern thematisierte. Ziel dieser Befragung war die Entwicklung von explorativen Szenarien, welche die künftige Waldentwicklung unter jeweils anderen Voraussetzungen beschreiben.
Die wahrscheinlichste Entwicklung wird durch das Status Quo-Szenario vorgegeben, das von konstanten Einflussfaktoren ausgeht. Darunter stechen besonders der Klimawandel sowie die Nachfrage nach dem Rohstoff Holz hervor. Sie wurden nicht nur von den meisten Experten genannt, sondern auch als besonders wichtig eingeschätzt. Aber auch die Rolle des Naturschutzes wurde als wichtiger Einflussfaktor erkannt, der sich in allen Szenarien in einem Spannungsfeld zwischen Segregation und Integration befindet.
Das Alternativszenario I ist etwas weniger wahrscheinlich als der Status Quo, es kann aber dennoch aufgrund vergleichbarer Tendenzen als mögliche Entwicklung angesehen werden. Sollten die Nachfrage nach Holz, sowie weitere Einflussfaktoren sich doch stärker als gedacht verändern, so würde dieses Szenario aufzeigen, mit welchen Herausforderungen die Wälder Bayerns konfrontiert werden würden.
Diesen beiden steht das Alternativszenario II entgegen, welches von einer höheren Resilienz der Wälder ausgeht. Dementsprechend wurde es zwar als das unwahrscheinlichste eingeschätzt, dennoch können auch die darin geschilderten Entwicklungen eintreten, und zwar unter der Voraussetzung, dass insbesondere negative Einflüsse reduziert werden könnten. This study contains the results of a Delphi survey with selected forest experts, which was conducted in
two rounds between 2016 and 2017 as part of the BioHolz-project and focused on the future forest
development in Bavaria, Germany. The aim of this survey was the development of exploratory scenarios
describing the future forest development under different preconditions.
The most probable development is presented by the status quo-scenario, which assumes constant
influencing factors. Among them climate change and the demand for timber were highlighted. Not only
were they named by most experts, they were also considered to be of particular importance. However, the
role of nature conservation was also recognized as an important influencing factor, which in all scenarios
varies between segregative and integrative conservation approaches.
Alternative scenario I is slightly less likely than the status quo, but it can still be considered as a possible
development because of comparable trends. Should the demand for timber, as well as other influencing
factors change more than expected, this scenario would show which challenges the Bavarian forests
would face.
These two scenarios are contrasted by the alternative scenario II, which assumes a higher resilience of the
forests. Accordingly, although it was considered to be the least likely, the developments described therein
may only occur if negative influences on forests can be reduced.
English versions of the final scenario texts can be found in the appendix (Anhang).