Biostratigraphie, Paläogeographie und Paläoökologie des Fischschiefers (Mittlerer Rupelton/Mitteloligozän) im Mainzer Becken
Journal: Mainzer geowissenschaftliche Mitteilungen, 199120: 249 - 278
Grimm, Kirsten I., 1991: Biostratigraphie, Paläogeographie und Paläoökologie des Fischschiefers (Mittlerer Rupelton/Mitteloligozän) im Mainzer Becken. In: Mainzer geowissenschaftliche Mitteilungen, Band 20: 249 - 278, DOI: https://doi.org/10.23689/fidgeo-5555.
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Anhand von ausgesuchten Bohrungen zweier repräsentativer Gebiete im
Mainzer Becken wurde der Fischschiefer biostratigraphisch untersucht. Die Gesamtfauna
und die Artenzahl der Foraminiferenfauna läßt eine Zweiteilung in einen unteren faunenreichen
und einen oberen faunenarmen Bereich zu. Durch eine detaillierte Untersuchung der
Foraminiferenfauna können beide Bereiche nochmals dreigeteilt werden. Der untere faunenreiche
Bereich läßt sich in einen unteren Horizont mit Spiroplectinella deperdita (D’OrsıcnYy
1846) und Palmula? obliqgua (Rormer 1838), einen mittleren Horizont mit Bolivina beyrichi
Reuss 1851 und Nodosaria ewaldi Reuss 1851 sowie in einen oberen Horizont mit Durchläuferforaminiferen
gliedern. Der obere faunenarme Bereich wird etwa in der Mitte durch
einen geringmächtigen Zwischenhorizont mit typischen Durchläuferforaminiferen dreigeteilt.
Der gesamte obere Bereich ist durch das Auftreten von Bathysiphon taurinensis Sacco
1893 gekennzeichnet.
Aussagen zum Milieu des Fischschiefermeeres im Mainzer Becken schließen sich diesen
Untersuchungen an. Der Sauerstoffgehalt war zumindest zeitweise in den unteren Wasserschichten
gering. Die Salinitätwar normal marin. Vergleiche mit der Randfazies, dem Unteren
Meeressand, lassen im Bereich Eckelsheim auf eine Wassertiefe von etwa IIO m bzw. auf eine
Zonierung vergleichbar dem äußeren Schelf schließen. Für diese tertiäre Buchtbei Eckelsheim
werden die paläogeographischen Zusammenhänge kurz dargestellt. Abstract: Based on six specially chosen drillings in two different areas in the Mainz Basin
the Fischschiefer has been biostratigraphically explored. The whole fauna and the richness of
the species regarding foraminifers show a bisection in a lower part with many species and
a higher part with only a few of them. After detailed examination of the foraminfers fauna,
the existence of three horizons of each part can be assumed. The lower part is subdivided in
a lower horizon with Spiroplectinella deperdita (D’ORBIGNY 1846) and Palmula? obliqua
(ROEMER 1838), a middle horizon with Bolivina beyrichi REUSS 1851 and Nodosaria ewaldi
REUSS 1851 and in an upper horizon with longrange foraminifers. The whole upper part is subdivided
in the middle by a minor horizon with longrange foraminifers. The whole upper part
is marked by the appearance of Bathysiphon taurinensis SACCO 1893.
These examinations are completed by reports in the fields of palaeoecology and palaeogeography
concerning the Fischschiefer-sea in this area. In different times the concentration of
oxygen in the lower water layers was very restricted. The salinity was normal. The comparison with the beach facies of the Lower Meeressand in the area of Eckelsheim shows seadepth of
about 110 m, which is also comparable to the outer shelf. It is possible to present the
palaeogeography of this representative bay in a tertiary basin.
1. Einleitung
2. Untersuchungsmaterial
3. Auswertung der Bohrungen
4. Gliederung des Fischschiefers im Mainzer Becken
5.Paläoökologie
6. Synsedimentäre Tektonik
7. Paläogeographie
Schriften